Trinidad –
Kurz vor 8 kommen wir im Tourbüro an – vor der Tür wartet schon ein Pärchen, das mit uns kommt: Eric und Mary – Sie Schottin, er Engländer. „Ich dachte immer die Schotten hätten die typisch rothaarige Haarpracht?“ – „Ein weitverbreiteter Irrtum!“. Eric fährt sich übertrieben elegant durch die Haare . Einige Minuten später kommt noch Thomas, Pia und Helena (alle aus Österreich) zu unserer Gruppe. Wir sind vollzählig. Jorge, ein Ranger, ist unser Guide, der uns heute zusammen mit dem Fahrer des Pickups, der gerade um die Ecke biegt, durch das Naturschutzgebiet von Topes de Collantes führen wird.
Topes de Collantes –
Wir steigen ein, bzw z.T. auf die Pritsche hinten und es geht los. Schon bald scheinen wir einige Höhenmeter gemacht zu haben – wir machen halt an einem Aussichtspunkt: Von hieraus kann man Trinidad und die Playa Ancon sehen, die wir gestern besucht haben. „Oh, da hinten ist unser Hotel“ meint Thomas und deutet in die Richtung in der wir gestern gewesen sind. Jorge deutet auf die Agaven, welche man hier ziemlich zahlreich vorhanden sind: „Na? wisst ihr was das ist und was man daraus macht?“ – „Agaven, oder? Schnapps?“. „Genau! In Mexico machen die Tequila draus, wir hier sind nicht so schlau und machen nur Seife draus!“ grinst er. „Kubanischer Rum schmeckt eh besser“ .
Es geht weiter Richtung Parque Guanayara zur der Sierra de Escambray. Ob man das hier „Straße“ nennen kann? Wohl eher ausgebauter Waldweg mit ebenso steilen Anstiegen wie Abfahrten. Der Regen der Vortage hatte in den Lateritboden tiefe Furchen gerissen, die unser Pickupfahrer mit Karacho in Angriff nimmt. Ich weiß nicht, wie gemütlich es die Leute vorne haben, aber wir hinten werden hart durchgerüttelt – wer noch keine Bandscheibenvorfälle hat: Jetzt schon !
Wir kommen trotzdem in einem Stück am Eingang eines Umzäunten Gebietes an, an dem die Wanderung beginnt. Auf Trampelpfaden geht es jetzt einen tropischen Bergwald mit großer Artenvielfalt an Pflanzen und Vögeln. Jorge ist in seinem Element und vermittelt ausführliche Erklärungen zu Fauna und Flora . Nach gut einer Stunde gelangen wir zu einer Tropfsteinhöhle durch die wir weiter zum Wasserfall „El Rocio“ gelangen. Da es doch recht schwül ist, sind wir doch alle happy mal ne kleine Pause einzulegen und uns mal kurz zu erfrischen, bis es weitergeht. Gut, dass wir festes Schuhwerk mitgenommen haben… der Weg hier wird schon recht glitschig und matschig.. über einige provisorische Brücken gelangen wir zu einigen kleineren Wasserfällen, welche allerdings auch tiefere Pools bieten. Hier kann man super aus unterschiedlichen Höhen ins Wasser springen – was wir dann auch machen. Auch die Höhle hinter einem der Wasserfälle mit schlafenden Fledermäusen und interessanten Gesteinsformationen ist ein Blick wert! Als Erfrischung gibt es hier auch Möglichkeit frischgemachten Guarapo in einer nahegelegenen Hütte zu trinken – gerne auch mit nem ordentlichen Schuss Rum. Zeit zum entspannen…
Wir haben zwischenzeitlich einen kurzen Wolkenbruch, der aber nicht wirklich weiter stört – die Blätter des Waldes geben weitreichend Schutz vor dem Regen und die Temperatur sinkt ein wenig, dass es angenehmer ist weiterzuwandern. Am Ende des Pfades wartet schon unser Pickup Truck auf uns, der uns zu einer ehemaligen Kaffeerösterei bringt. Man kann hier so einiges über Kaffee, seine Ernte und Weiterverarbeitung lernen.
Trinidad –
Zurück in Trinidad wollen wir uns erstmal um die Weiterfahrt nach Santa Clara und Varadero kümmern. Mit Eric und Mary verabreden wir uns noch vor der Treppe der Casa de la Musica nach dem Abendessen.
Die Fahrscheine nach Santa Clara sind schnell gekauft (8 CUC (8.00 USD)) – zurück in der Casa Particular treffen wir auch gleich Jesús bevor wir duschen gehen. Heute wollen wir uns mal hier bekochen lassen wenn es geht. Kein Problem für ihn, so gegen 19:00 könnten wir essen. Bin mal gespannt .
Kurz nach der Dusche legen wir uns noch kurz hin und dösen ein bisschen bis zum Abendessen. „Ohhh! romántico!“ lache ich, als uns Jesús ruft. Er grinst. Gedeckt ist für zwei unter dem Mangobaum. Hammer – und das Essen ist nicht minder überzeugend. Pollo, Boliche, Reis, Yuca con mojo (mariniertes Yuca) zum sterben und ordentlich Bohnen. Dazu noch jede menge Saucen und nen großen Salat. Wow. Nach dem Nachtisch (Flan de coco mit – natürlich – Mangoscheiben) hätte man uns rollen können. Top! Ein Lob an den Chef .
Da wir zwischen 19:30 und 20:00 ausgemacht haben, müssen wir uns beeilen, zur Plaza Major zu kommen. Wir helfen noch beim Aufräumen und tragen das Geschirr runter – dann machen wir uns auf dem Weg.
Eric und Mary warten schon auf uns und Eric leitet die erste Runde ein bei der Fensterbar – ich hab ein Deja-vu scheint mir . Der Abend wird sehr, sehr feucht-fröhlich mit abwechselnden Runden Cocktails holen und „tiefgreifenden“ Gesprächen…