Otavalo –
Wir stehen relativ früh auf, weil wir heute zur Laguna Cuicocha möchten. Das Frühstück im Valle de Amanecer hat sich in den 7 Jahren nicht geändert. es gibt immer noch die Pancakes mit Banane und Schokosauce und für mich Fruchsalat mit Yoghurt („sin granola y sin papaya“, dafür „con mucho banana“).
Am Busbahnhof arbeiten wir uns erfolgreich an den „À Quito, à Quito, à Quito, à Quito“ rufenden (…natürlich wollen all die Touris nach Quito ) Herren vorbei. Einem besonders hilfsbereit aussehenden teile ich mit, das wir nach Cuicocha möchten. Er verweist uns an einen Bus hinten links Richtung Cotacachi.
Dem Busfahrer teile ich auch mit, dass wir super gerne nach Cuicocha wollen. Die Busfahrt kostet ca. 0,40 USD pro Nase. Aber es gibt hier im Bus kein Gringo-Tax. Wenn man dem Geldeinsammler, der durch den Bus geht einen Dollar gibt, bekommt man das Wechselgeld wie alle Einheimischen auch korrekt zurück.
Cotacachi –
Der Busfahrer schmeißt und auch netterweise an der richtigen Stelle raus, statt uns erst ins Zentrum von Cotacachi zu fahren. An dem Platz warten einige Taxis um uns zur Lagune bringen. Die Taxifahrt kostet 5 USD. Als wir oben an der Lagune angekommen sind frägt uns der Taxifahrer ob er uns wieder abholen soll. Klar! Warum nicht? Wir schätzen, dass wir in 4 Stunden wieder da sein werden. Für den Fall dass es früher oder später wird, bekommen wir auch seine Telefonnummer .
Laguna Cuicocha
Wir werden bis an den Rand der Lagune gefahren und laufen von dort aus los. Der Eintritt ist zum Park frei. Wir klettern ein paar Meter Richtung Rundweg und laufen dann in Richtung Uhrzeigersinn los. Der Pfad ist angenehm zu laufen und wir haben Glück, denn es ist nicht matschig. Ich erinnere mich an meinen letzten Besuch hier, wo wir mit den Füßen im Schlamm standen.
Das kann hier recht schnell passieren, was man bei der Planung einer Wanderung beachten sollte. Wir laufen ca. 1,5 Stunden bis wir an einer Stelle nicht mehr weiter kommen. Ein Erdrutsch hat den Weg weggebrochen… Hmm, wirklich klettern will ich hier jetzt nicht, also laufen wir denselben Weg zurück. Nicht so schlimm, aber ich glaube dadurch sind wir weiter gewandert als den Rundweg zu gehen.
Auf dem Weg muss man ein paarmal über Stacheldraht klettern, der aufgespannt ist um die gefährlichsten Kreaturen des Erdballs in Schach zu halten… Kühe. Ich muss sagen, ich habe tatsächlich immer ein wenig Respekt vor grasenden Kuhrudeln. Vielleicht liegt es an denselben Statistiken, die mich im Wasser so entspannt einen Hai bewundern lassen. Es werden einfach wesentlich mehr Menschen von Kühen getötet als von Haien… Mein auf ähnlichen Statistiken beruhenden Abstand den ich vor Kokospalmen halte spare ich an dieser Stelle für eine andere Gelegenheit auf.
Wie dem auch sei. Wir werden keine Opfer der Statistik und kommen nach ca 3,5 Stunden wieder zurück am Ausgangspunkt an. Unser Taxifahrer ist auch schon da. Er bringt un für 6 USD (es ist etwas weiter weg) ins Stadtzentrum von Cotacachi. Da kein Markttag ist, ist nicht viel los hier. An Samstagen ist hier mehr zu sehen, denn Cotacachi ist bekannt für ein weites Angebot an Lederwaren.
Wir sind aber recht kaputt und suchen uns ein nettes kleines Restaurant. Auf der Speisekarte gibt es 1 Gericht. „Carne colorada“. Da dies aber zufällig auch das traditionellste Essen der Region ist, freuen wir uns. Sehr lecker. Ähnelt ein bisschen einem sehr soßenarmen Gulasch. Also lange gekochten und sehr zartem Fleisch. Mario ist total happy weil er ne Inca Kola hier bestellen kann… Mir total unverständlich – wie kann man dieses bappsüße Zeug mögen?
Mit vollem Magen machen wir uns zurück auf den Heimweg. Da das Handy streikt beschließe ich, dass wir Bahnhof auch so finden können… Zumindest glaube ich, dass ich noch weiß wo er ist. Mario ist, aus Erfahrung mit meinem eher rudimentären Orientierungssinn skeptisch.
Hahaaa… ich finde den Busbahnhof. Man bin ich stolz, immerhin waren es 7 Jahre und ich war nur einmal hier. Ich erwarte an dieser Stelle eine Runde Applaus. Mario sagt irgendwas von blinden Hühnern und Korn… aber das ignoriere ich huldvoll .
Otavalo –
Abends gibt es im Lokal „Buena Vista“ Nachos mit Pisco Sour. Sogar Wein steht auf der Karte! Wir fallen nach dem Essen totmüde ins Bett.