Wiedermal ist ein ereignisreiches Jahr um. Wie jedes Halbjahr hat Michael mit der Fotoparade 2-2018 zu Posts rund um das Thema „Die schönsten Fotos des Halbjahres“ aufgerufen. Das erste Halbjahr hatte ich eher mit dem Relaunch der Seite zu kämpfen und daher ist der Beitrag „Die schönsten Fotos 2018 1/2“ auf der Strecke geblieben. Doch diesmal bin ich wieder dabei!
Du kennst die Fotoparade noch nicht? Es geht dabei um die besten Reisebilder eines Halbjahres in verschiedenen Kategorien in einem Beitrag vorzustellen. Diese sind diesmal:
Mein Jahr war diesmal recht ereignisreich:
Wir hatten Kurztrips nach Barcelona und in den Harz… Haben in Indonesien Bali, Nusa Penida, Komodo und Flores besucht… Der Trip nach Portugal gegen Ende diesen Jahres war bitter nötig… Und natürlich waren da auch all diese tollen Momente, in denen ich in meiner Wahlheimat mal die Kamera geschnappt hab und 2-3 Stunden gefahren bin, nur um ein ganz besonderes Motiv zu fotografieren .
Jaaa, da ich beim ersten Halbjahrespost nicht teilnehmen konnte, ist viel zusammengekommen. Dabei werde ich mich natürlich für das absolut „schönste Foto“ auf das letzte Halbjahr 2018 beschränken .
Nun denn, fangen wir einfach mal an mit meiner Auswahl:
Kategorie „Tierisch“
In dieser Kategorie hatte ich dieses Jahr recht viel vor der Linse. Sei es beim Tauchen auf Komodo und Nusa Penida, in den Wäldern Balis, an den Klippen Portugals oder einfach „hier um die Ecke“ am Heidelberger Schloss.
Daher fällt mir die Auswahl auch wirklich nicht leicht. Das typische Affenbild hatte ich ja schonmal (diesmal stilsicher eingefangen mit einer Helios-44-2 Retrolinse). Störche? Da habe ich in Portugal so einige gesehen – gefühlt war auf jeden 2ten Mast ein Storchennest – und erst recht dann dieser riesige Pulk, den Verena aus dem Augenwinkel gesehen hatte als wir Autogefahren sind (Ja, man wendet schonmal und fährt 500m wieder zurück für ein tolles Motiv).
Auch die Katzen, welche wir in der traditionellen Bena Village in Flores gesehen haben, wären ein guter Kandidat. Und wenn wir gerade bei dem Dorf sind… „Mini-Bacon“ sollte man nicht vergessen! Oder doch nicht einfach einen der Schwäne die mich gleich begrüßen wollten, sobald ich im Schwetzinger Schlosspark am Teich in die Hocke gegangen bin? (Mit einer Helios-40-2-Linse übrigens fotografiert)
Alternativ wären da noch die ganzen verpeilten Eichhörnchen am Heidelberger Schloss welche ihre Nüsse noch nicht ganz beisammen haben… oder die Gänse welche über die alte Brücke flogen… Und auch in Komodo gabs da einige Tierchen…
Eine sehr sehr schwere Entscheidung, denn dann kommen noch die ganzen Tiere, welche ich beim Tauchen gesehen habe… Bumpheads, Muränen, Nemos, Haie und…
…achja Mantas! JA! Komodo ist bekannt dafür ein tolles Tauchgebiet zu sein um Mantas zu sehen! Und man weiß tatsächlich nicht, wohin man überhaupt gucken soll – so viele tummeln sich um die Taucher und sind doch recht neugierig.
Ich denke, damit ist die Entscheidung getroffen – man fühlt sich wirklich klein neben so einen Giganten…
Kategorie „Rot“
Rot. Hmm. Eine etwas schwierige Kategorie, habe ich doch gerade in Gedanken mein „schönstes Bild“ in genau dieser zuerst gesehen… (Übrigens bin ich gerade am schreiben und habe mich noch nicht 100%ig entschieden, was das beste Bild wird).
Mir fallen da so einige lustige Bilder ein, welche ich in Bali und Nusa Penida gemacht habe… Das Palacio de Pena… was sehr nach Lebkuchenhaus von weitem aussieht… Schöne Sonnenaufgänge bei Tulamben und … ja, ich will mal zeigen, dass ich auch KITSCHIG kann .
Das ist der Schlossgarten von Schwetzingen im Herbst. Warum dort eine Moschee steht? Aus dem selben Grund warum genau im Rücken zu mir als ich die Fotos für dieses Panorama geschossen habe eine „extra so erbaute“ Ruine steht: „Because I can“. Das hat sich sicherlich Karl (übrigens der IV) Philipp Theodor Pfalzgraf und Kurfürst von der Pfalz sowie Herzog von Jülich-Berg und begeisterter Hobbygärtner gedacht, als er seinen etwas zu groß geratenen Garten einrichten ließ…
Kategorie „Landschaft“
Zusammen mit „Aussicht“ ist dies immer die schwierigste Kategorie. Als unheilbarer Wald-und-Wiesen-Fotograf finde ich in ungefähr allem ein Motiv. Es muss halt einfach nur ein bissel cool aussehen und ich kann ein Panorama draus machen.
Das dies hier mein Favorit für die Kategorie „Landschaft“ werden würde, war mir eigentlich erst nach ner Weile klar. Sicherlich nicht das übliche Landschaftsbild, aber vielleicht das außergewöhnlichste? Die Besonderheit in der Landschaft des Praia do Barril in der Algarve ist der Cemitério das Âncoras, der „Anker Friedhof“, ein vor sich hin rostendes Denkmal welches an die gefährliche Arbeit der Fischer in dieser Gegend erinnern soll. In den Sanddünen vor dem Strand kann man eine ganze Reihe an großen Ankern finden, welche einst für die Fischerei genutzt wurden.
Kategorie „Krasse Sache“
Ich hätte hier wirklich gerne ein anderes Bild als Favoriten ausgewählt. Ehrlich. Etwas was wohl unter „geiler Scheiss“ durchgegangen wäre. Doch ich wollte mal was anderes probieren.
Ursprünglich sollte es einfach „etwas außergewöhnliches“ & „atemberaubendes“ werden. Als Auswahl standen hier einige Aufnahmen aus Portugal und ganz besonders Indonesien. Genauergesagt einmal die irre gepimpten Bemos auf Flores, welche bis zum Dach vollgeladen werden und auf den Serpentinen trotz oftmals schlechter Sicht, Schlaglöchern, Nebel und Steinschlag heizen wie die Irren. Nein, auch ein freundlich-besorgtes „Hati-Hati“ nützt da nichts. NEED FOR SPEED!
Und dann gabs da noch einige Gebäude, welche dem Verfall überlassen worden sind. Ja, gerade in Portugal und Bali gibt es einige „Lost Places“, und zum Teil hat dieses Marode einen gewissen Reiz… zum anderen bricht es mir doch das Herz, so schöne Bauwerke vergammeln zu sehen.
(Die hier gezeigten Bauwerke sind recht einfach zu finden, jedoch werde ich dem Urbex-Kodex folgend keine Ortsangaben nennen – Sucht selber. So schwer ist das nicht )
Letztes Jahr hätte ich fast ein Frame aus dem (noch unveröffentlichten) Video zum Thema „Tiere“ geposted, welches meine kleine Tauchtruppe zeigt, wie wir ein Geisternetz aufschneiden um Fische daraus zu retten. Dann hatte ich mich doch dagegen entschieden – schließlich will man ja „schöne“ Bilder zeigen. Irgendwie ist mir diesmal nicht danach, denn mir geht einiges gegen den Strich, wenn ich Ignoranz hinsichtlich unserer Umwelt sehe.
Deshalb gebe ich dir nicht nur den zunehmenden Massentourismus auf Bali in Bildern wieder, welcher ja so gerne einfach durch richtige Auswahl der Perspektive ausgeblendet wird, sondern etwas deutlicheres…
Achja: Ich habe mir nach dem Kambodscha-Urlaub mal gedacht, dass ich meine zwei Maskottchen auf Instagrammer-Influencer pimpe… kann gut sein, dass dieser Blog also noch nen Schuss Satire in dieser Form bekommen könnte…
Es gibt diesmal ein Bild aus Nusa Penida – eigentlich eine schöne Insel, sogar gar nicht mal so touristisch wie Nusa Lembongan welche inzwischen zu „Gili Trawangan 2.0“ mutiert. Ja, inmitten der schönen Natur wird gerne mal Müll abgeladen.
Kategorie „Aussicht“
Was soll ich hier bloß posten? Ja, ich hab riesige Höhenangst, aber ich gehöre auch zu der Sorte Fotograf, die alles um sich rum vergessen, sobald man durch den Sucher schaut. Also kommt sehr sehr viel Landschaft mit Aussicht bei meinen Fotos raus.
Einige Fotos sind hierbei entstanden, als ich nach einer etwas mißglückten Fototour durch die Pfalz die Milchstraße an der Burg Neudahn fotografieren wollte (der Himmel zog sich schnell zu) – da habe ich dann das beste daraus gemacht und bin zu Sonnenaufgang zum Rehbergturm noch hoch… Auch Bilder von Portugal (Castelo dos Mouros oder die Klippen an der Küste) kamen in Frage…
Meinen Favorit habe ich zum Teil ausgewählt weil es ein schönes Bild ist, jedoch hat die Stimmung einfach gepasst. Im Vergleich zu der vielleicht atemberaubenden Aussicht von dem höchsten Punkt der recht touristenüberlaufenen Insel Padar auf Komodo hat man die Halbinsel auf Nusa Penida welche eine Sicht auf die „Five Kings“ bietet wahrscheinlich bis zur Mittagszeit für sich alleine…
Kategorie „Abstrakt“
Hier sollte jetzt eine coole Beschreibung von Wikipedia reinkommen, aber mal ehrlich? Das Kauderwelsch versteht doch eh niemand.
Also versuche ich es mal selber:
Die abstrakte Fotografie beschäftigt sich in der Darstellung von Formen, Strukturen und Farben, ohne den Kontext abzubilden, in dem sich diese befinden. Somit lässt sich oftmals das eigentliche Abbildungsobjekt kaum oder gar nicht mehr erkennen.
Sollte passen.
So zum Beispiel (Übrigens ein Gebäude eines Energiekonzerns in Lissabon):
Ich habe so vor gut 2 Jahren angefangen mit „Altglas“ zu fotografieren. Also… Vintage-Objektive. Dabei spielt oftmals beim Objektiv der Begierde nicht die Abbildungsleistung eine Rolle, sondern das spezielle Bokeh. Dummerweise wird es – einmal mit dem Hobby angefangen – zu einer Sucht, und man kauft immer mehr und mehr und schleppt dann auch immer mehr und mehr bei seinen Trips mit. „Die Linse macht Sternchen! Die da kann Blubbel! … „. Über das Jahr hinweg ist da einiges entstanden an abstrakter Photographie…
An der „Blue Stone Beach“ und am Strand von Maumere an den Fischerbooten habe ich mit nem Pentacon Projektionsobjektiv (Blubbel!) rumgespielt… Am Strand westlich von Sintra habe ich mal mit dem Helios-40-2 die ganzen Pflanzen an den Klippen eingefangen… Und in Sintra selber gibt es ja die berühmte Quinta da Regaleira – ein sehr gutmütiges Spirale-Motiv .
Beim Favorit kommt jedoch aus Spanien:
Wir hatten das Glück, genau zu dem Zeitpunkt in Barcelona zu sein, als das Llum Barcelona Poblenou Festival stattfand. Ein gefundenes Fessen für mich, hatte ich inzwischen angefangen auch Linsen selber für Kameras adaptierbar zu machen oder umzubauen.
Mein Favorit ist dieses Bild hier – aufgenommen mit einer umgebauten Mir-1B Linse .
Kategorie „Schönstes Foto“
Die Auswahl fiel mir hier sehr sehr schwer. Viele der „besten Bilder“ in den anderen Kategorien könnten auch hier stehen. Und es fällt mir wirklich schwer, zwischen „schönstes Foto“ und „technisch aufwändigstes Bild“ (siehe Bonuskategorie) zu unterscheiden. Bilder von der Algarve, von Indonesien (hauptsächlich Nusa Penida und Komodo), aber auch eine der Seiten der Sagrada Familia standen zur Auswahl…
Letztendlich muss ich mich dann doch entscheiden – und es ist dieses hier:
Kein Bild aus dem Ausland, sondern aus meiner Heimatstadt Heidelberg. Ich bin im November gefühlt jeden Tag viel zu früh aufgestanden, habe auf die Heidelberger Webcams geschaut und bin bevor ich zur Arbeit bin sofort bei Nebel Richtung Philosophenweg gedüst um das Schloss abzulichten. Ein Timelapse aus verschiedenen Perspektiven sollte es eigentlich werden, doch mein Favorit ist kein Frame daraus, sondern entstand am vorherigen Tag, an dem übelste Nebelsuppe herrschte. 1 Stunde stand ich im Nebel und habe gewartet – dann gab es ein Fenster mit Blick aufs Schloss für vielleicht ne halbe Minute – die habe ich genutzt .
BONUS: Kategorie „Milchstraße“
Ich habe mir vorgenommen, jede Chance auf Milchstraßenfotos zu nutzen. Und man hat doch so einige Gelegenheiten auch in Deutschland Fotos zu machen – es gibt genug lichtverschmutzungsarme Fleckchen, wie zum Beispiel im Schwarzwald, Odenwald, oder an der Mosel.