San Blas –
Ich wache knapp nach dem Sonnenaufgang auf so einfach die Betten hier auch sind: man kann durch das konstante Rauschen sehr gut schlafen. Das Frühstücksappell lässt gefühlt jedoch nicht lange auf sich warten. Ena bleibt im Bett, Stein schlägt Schere, Schere schlägt Papier, Schlaf schlägt Hunger – außerdem haben wir noch einiges an glutenfreiem Proviant. Nach dem Frühstück gibt es zwar nen Transfer zum Schnorcheln auf einer anderen Insel, aber alle welche gestern auf der kleinen Insel mit den handvoll Palmen ausgeladen wurden, passen. Lieber hier chillexen. Doch wir müssen unsere Hütte räumen für die nächsten Gäste, welche neu ankommen (war Check-Out nicht um 16:00?) und unsere Sachen in eine grosse Dorm-Hütte packen.
Wieder mit Blick auf die imaginäre Uhr am Handgelenk… Das geht mir langsam auf den Sack . So, wie es aussieht, haben alle, welche gestern 5h auf der Insel gelassen wurden auch keine Lust mehr auf noch ne Tour. Wir legen uns in die Hängematten und ich rede ein wenig mit einer neuangekommenen Französin, welche mit ihrem Sohn reist. Sie hat eine individuelle Tour gebucht, aber ihre Erzählung vom Ablauf ist ähnlich unserer. Irgendwie wird man doch abgefertigt. Wir reden noch ein wenig weiter: Sie ist in die Staaten ausgewandert… das Gespräch wandert ein wenig in die politische Richtung, aber angenehm, ich hab es hier mit einer gebildeten Person zu tun . Und endlich bekomme ich eine vernünftige Erklärung, wie das Wahlsystem in den Staaten funktioniert (vielleicht gerade deshalb, weil sie es aus einer anderen Perspektive erklären kann). Ein Boot kommt und läd neue Leute raus. Gästebuch… Unterschriften… Hütte.. selbe Prozedur… dann soll die Insel Perro angesteuert werden. Die Französin verabschiedet sich. Ja, es wirkt irgendwie „pauschal“ halt. Ich hatte mir das irgendwie anders vorgestellt… auch mit ein wenig mehr Kontakt zu den Einheimischen. Vielleicht haben die 2 Volunteer-Mädels da mehr Glück. Alles, was ich mitbekommen habe ist, dass auf unserer Insel 4 Generationen der selben Familie leben und die Insel unter zwei Familienmitgliedern aufgeteilt ist (erkennt man an den beschrifteten Palmen in unterschiedlicher Farbe). Wir lungern weiter in den Hängematten rum. Irgendwie langweilig – jetzt wäre ich gerne Tauchen gegangen. Gegen 16 kommt das Boot mit den Leuten von vorhin an – sie werden abgeladen, wir eingeladen und es geht zum Bootsteg auf dem Festland.
Dort warten auch 3 SUVs auf uns mit genau soviel Platz wie wir Personen sind – jedoch nicht passend für Paare mit gleichen Ziel. Ein voller Jeep fährt weg und die 2 restlichen Fahrer teilen die Leute auf Wagen auf. Übrig bleiben die 2 Mädels, welche wir gestern kennengelernt hatten und zu dem Hostel in Balboa wollen. Sie scheinen aufgeschmissen zu sein und diskutieren mit den Fahrern. Telefone werden gezückt, telefoniert, geredet…
Nach einigen hin-und-her, dass die Leute (u.a. wir) dank geschlossener Türen nicht mitbekommen (sollen( ? )) – Türen sollen geschlossen bleiben – klärt sich alles auf, als die 2 Mädels mit uns reden: Nur einer der 2 anderen Fahrer kennt das recht neue Hostel. Logischerweise weigern die zwei sich sich aufzuteilen – letztendlich an 2 Stellen rausgeschmissen werden und dann versuchen sich zurechtzufinden?
Die Logik, dass es sinnvoll ist, dass der Fahrer mit Ortskenntnis beide fahren soll, wird mit dem „Nee, das in den Autos sind meist Pärchen und ihr nur Freunde“ plattgemacht. Und dann kommt die Drohung, dass das Zurückbringen ja nicht Teil der Bezahlung wäre (ist es natürlich). Die schlechte Laune der Reisenden wird dadurch jetzt auch nicht besser .. Ena steigt um – das Mamallena ist auf jeden Fall bekannt – und die 2 Mädels bei mir im Wagen ein. Das mit der Planung hapert hier schon ein ziemlich… Mein Wagen fährt zuerst los, Enas dreht eine Kurve und bleibt stehen*.
Panama City –
Mein Fahrer macht nach der hügeligen Fahrt über die San Blas Hills bei einem Supermarkt halt. Pipipause und etwas zu Trinken besorgen. Der Fahrer hingegen besorgt sich eine Mastermix CD. Kaum eingelegt, hakt sie schon – nach einigem rumdiskutieren mit dem Verkäufer von Straßenrand liegt eine neue in seinem CD-Deck. 3 Songs funzen… ab dem 4ten gibt es Ruckler. Da sind wir aber schon unterwegs. „Under my umrella“ hackt so stark, dass die 4 Mädels im hinteren Teil des Wagens weitersingen. Die Laune des Fahrers steigt dadurch nicht, unsere aber schon . Alle nacheinander kommen wir am Ziel an. Nichtmal 10 min nachdem ich am Mamallena ankomme und mich auf dem Balkon hinsetze um nach einer Unterkunft im Netz zu schauen, kommt der andere Jeep schon an. Den hatte ich die ganze Fahrt über nie hinter uns gesehen. „Der Fahrer ist mit dem Affenzahn gefahren…“
Wir entscheiden uns, am letzten Tag uns auszuruhen… Das Mamallena ist zwar günstig, aber auch laut. Wir buchen ein Zimmer im Ramada Punta Pacifica, holen unsere Sachen ab, lassen uns von einem Taxi hinfahren und springen gleich in den Pool**. Nach einer ausgiebigen Dusche gehen wir essen und fallen ins Bett.
* Wie Ena mir später erzählt, weil eine Alleinreisende am Bootsteg abgeladen wurde und ihr versichert wurde, dass sie abgeholt wird, sie aber dort alleine schon eine ganze Weile am Warten war.
** Naja, vorher drücken wir im Aufzug noch auf den höchsten Stock, nur um die Türen sich zu einer mit Folie abgesperrten Baustelle öffnen zu sehen (der Pool ist doch nicht ganz oben, und hier wird wohl noch gebaut )