Boquete –
08:00 – Das Shuttle nach Bocas del Toro wartet schon vor dem Mamallena.
Wir fahren erstmal wieder in den Süden um eine Schleife zu drehen und über die Berge zur Isla Colon zu gelangen. David wird wieder umfahren. Wir steigen zu einem Bosque nublado – cloud forrest – hinauf die Nebelschwaden behindern die Sicht des Busfahrers ordentlich. Die Häuser am Wegrand werden je höher wir kommen zu Hütten, die Pickups vornedran immer weniger. Die Einwohner im Gebirge sind eher Teil der indigenen Bevölkerung, wie man an den zahlreichen „Molas“, traditionell gestickten Stoffen, an den Hausfronten erkennen kann.
Bocas del Toro –
Der Bus wird gegen ein Wassertaxi getauscht – und es wird grundsätzlich darauf bestanden, Rettungswesten zu tragen. Naja, wenns sein muss. Ich frage mich, was wohl passiert ist, dass dies nun eine strikte Anweisung ist. Wir fahren an einem grossen Chiquita Banana Frachter vorbei Richtung Isla Colon. Auf der Fahrt reden wir noch mit einem Kanadier, der schon Mal auf den Inseln war. Er war mit einigen Tauchbasen schon im Wasser, kann aber „La Buga“ am ehesten empfehlen.
The rickety panga skids across the ocean
and enters a tunnel of mangroves.
Islands appear on the pane of blue glass
each a unique treasure to behold.
Clapboard houses painted pastel hues
sit on stilts on docks over the turquoise bay
faded and weathered I wonder
if Bocas is a ghetto fabulous Nantucket.
On the main drag you’ll find
tour desks restaurants and dive shops.
A traveler with some cash
can have whatever he wants.
American expats, drunken sailors,
backpackers, drug dealers, and dancing queens
drink and dance until dawn.
Bocas feeds party fiends.Camille Willemain
Bocas City ähnelt einer Mischung aus Varadero in Kuba (ohne die grossen Hotels) und San Pedro in Belize. Unsere Unterkunft ist ein Appartement in „Bocas Condos Rentals“. Wir wollten selber kochen können, zwar im Zentrum sein, aber auch Abseits von Partylärm – was aber wohl nicht wirklich ein Problem zu unserer Reisezeit ist. Bocas City füllt sich eher zur Spring Break Zeit, auch von argentinischen Jugendlichen… Bei Bocas Condos angekommen, sind wir doch ein wenig verunsichert: Das Grundstück gleicht einem Hochsicherheitstrakt: Der rote Lattenzaun ist mit Stacheldraht geschmückt und mehrere Kameras sind installiert. Man kann Bocas schlecht einschätzen: Wir hörten viele Berichte über Überfälle. Besonders die Insel Bastimentos soll mit Vorsicht zu genießen sein, da auch gewaltbereite Bewohner mit Macheten aus den Büschen Reisende überfallen, welche in kleiner Zahl den Weg zu Wizard Beach gehen. (Man sagt gerade deshalb auf Bastimentos eher gerne „Stay Safe“ als Abschiedsfloskel). *
Ist also diese Art von Security auch in Bocas Town nötig?
Wir hatten für eine Nacht ein kleines Appartement gemietet, welches jedoch für die Folgenächte ausgebucht war – also mussten wir auf ein grösseres für die restlichen 3 Nächte ausweichen.
Die Appartementinhaberin Frieda öffnet uns das Tor und bietet uns nach den Formalitäten an, einfach das grosse Appartement für die gesammte Zeit zum gleichen Preis zu nutzen. Ein Doppelzimmer, 2 Etagenbetten, Couch, Küche und Bad. Jede Menge Platz – soviel freien Raum hatten wir bisher nochnie!
Bei „Toro Loco“, einer Sportsbar, trinken wir einige erfrischende Drinks, bevor wir einkaufen gehen… Die örtlichen Supermärkte sind aufs wesentliche beschränkt. Dies jedoch dann in grosser Auswahl: Bier, Softdrinks, Cerealien, Fressalien… Whooohooo! Lucky Charms! Nur für mich! Wir kaufen reichlich fürs Frühstück ein, laden unsere Beute in der Küche ab und laufen nochmal raus um uns La Buga anzuschauen.
Die Location gefällt mir sehr: Eine sehr entspannte, angenehme Atmosphäre, die zunächst von „La Bugita“, dem Barrestaurant vor der Tauchbasis versprüht wird. Die Tauchbasis dahinter, die lockeren Guides, die vernünfigen Preise und das Eigenbau-Tauchboot (Ein umgebautes Katamaran! Die Fahrt zum Divespot muss mal ultra-entspannt mit sein! ) runden den Gesamteindruck ab: Morgen tauchen wir mit Lucy, einer Niederländerin, die es hierher verschlagen hat. Ein Wracktauchgang muss sein, finde ich, und am Schreibtisch meint noch ein anderer Guide, dass er persönlich einen Nachttauchgang empfehlen kann. In der Dunkelheit kann man hier bioluminiszentes Plankton beobachten. Klingt gut, wir haben sogar Neumond, da muss man das richtig gut sehen können. Wir planen mal 5 Tauchgänge für die nächsten 2 Tage ein. Nice
A tiny island that faces town
has got surf and lazy island vibes.
No cars, no shoes, no worries
just sit and watch the tides.
Come sunset sand fleas feed
on all of the fresh white meat.
Slather up with coco oil
or expect to lose your feet.Camille Willemain
Mit dem Wassertaxi fahren wir zur Nachbarinsel Carenero (ca. 1,5 PAB (1.50 USD), je nachdem, zu welchem Teil man will) für unser Abendessen in der „Cosmic Crab“. Von dort gibts den wohl schönsten Sonnenuntergang der 2 Inseln. Nach nem Snapper für mich, den Flonder für Ena und je 3 Cocktails nehmen wir satt und müde das Wassertaxi zurück. Pickup-Taxis hatten wir schon in El Valle gesehen (die gibt es hier auch), aber unterwegs sehen wir tatsächlich einen Polizei-Quad.
Zurück im Appartement, lerne ich auch Friedas Mann – Jim – kennen, als ich nochmals nach den versteckten Lichtschaltern für alle Lichter des Wohnzimmers fragen will – grosses Wohnzimmer, viele Lichtschalter . Der ältere Herr im Bademantel mit dem starken Südstaatenakzent hilft auch sofort und wir schwätzen ein wenig. Das Securitysystem ist ihm wohl ein Hobby geworden, wie es aussieht, und er ist ganz stolz drauf – wobei er liebend gerne statt dem Stacheldraht ein Lasersystem mit Alarmanlage installieren will… sieht auch besser aus . Ich habe nun das Gefühl, dass das Ganze doch nicht soooo nötig und es hier doch ganz sicher ist (zumindest auf der Isla Colon). Wir wünschen uns noch eine gute Nacht, und er läd uns noch dazu ein, seinen Smoker auf der Terrasse anzuschmeissen, wenn wir das Fleisch mitbringen. Cool. Irgendwie erinnert er mich charakterlich ein wenig an meinen Grossonkel Stratos . Ich befürchte jedoch, dass wir Tagsüber die nächsten Tage immer unterwegs sein werden. Im Wohnzimmer schauen wir uns noch ne Folge Simpsons an, duschen und gehen ins Bett.
*Anmerkung: Auch gefährlich: Riptides. Gerade bei Red Frog Beach und und Starfish Beach gibt es jährlich viele Vorfälle, in denen Leute diese Strömungen unterschätzen und ertrinken. Also immer quer zur Strömung rausschwimmen!