Panama City –
Aufwachen und erstmal strecken. Der Blick aus dem Fenster: Heute scheint wohl ein Rennen für einen guten Zweck gehalten zu werden. Die Strasse vor dem Hotel ist abgesperrt und Läufer, Inlineskater und Radfahrer teilen sich den Weg. Unten im Hotel gibts ein grosses Frühstücksbuffet – Frühstück ist ja die wichtigste Mahlzeit des Tages, also langen wir zu .
Panama Viejo
Dann gehts zu den Ruinen der alten Stadt Panama (Panama Viejo) welche sich sogar recht Nah die Straße runter befinden. Am Eingang befindet sich ein Chickenbus, den ich gerne aufnehmen will – Ena läuft weiter zum Eintrittskartenhäuschen. Kaum hab ich mein erstes Foto geschossen, biegen zwei Polizisten auf Fahrrädern um die Ecke, welche mich auch gleich begrüssen und mich fragen, ob ich Spanisch sprechen kann. Das „Un poquito“ mit nem Augenzwinkern scheint sie nicht zu stören, denn es folgt ein Wortschwall, bei dem ich versuche zu verstehen, was denn nun sei (mein „por favor… no tan rápido“ geht gnadenlos unter) – aber aus dem Kontext herraus, das die zwei sich als „policia de turismo“ ausgegeben haben und ich aus den Redefluss die buzzwords „región peligrosa“, „cámara visible“ und „no continuar“ hörte, ist klar, worum es geht.
Natürlich sollte man als Reisender nicht Wertgegenstände offen tragen, und die Kamera ist bei mir generell nur draußen, wenn ich wirklich was fotografieren will… aber die Gegend hier sah nun wirklich nicht gefährlich aus. (Freunde von uns waren auch in Panama auf der Durchreise und haben uns erzählt, dass sie Colón, welches einen so schlechten Ruf hat, nicht so schlimm fanden. Trotzdem wurden sie dort eher mit einem „Seid ihr irre hier herzukommen?“-Blick angeschaut, und bei einem Fussmarsch mit Gepäck auf einer Strasse merkten sie sogar, dass eine Polizeistreife einige Meter hinter ihnen herfuhr als „Eskorte“).
Nach meiner Erklärung, dass meine Freundin schon vorgelaufen sei um Karten für die Ruinen zu kaufen, und ich gleich nachkomme, scheinen die zwei Polizisten erleichtert zu sein, beobachten mich aber noch von der Ferne, das ich nicht die Strasse weiterlaufe… Hätte ich jetzt in Panama City nicht so erwartet.
Panama Viejo ist recht sehenswert – Nicht nur wegen den sehr ausführlichen Infotafeln zur Geschichte der ältesten Stadt der Spanier an der Pazifikküste, sondern auch durch den extremen Kontrast zu der modernen Skyline im Hintergrund. Abgesehen von Panamakanal, gibt es hier das zweite Wahrzeichen der Stadt, den Turm der Kathedrale „Nuestra Señora de la Asunción“. Die Stadt hier wurde übrigens vom bekannten Piraten Henry Morgan überfallen und zerstört, und wurde 15km weiter westlich neu als Casco Viejo aufgebaut. Gegen Ausgang gibt es auf der linken Seite einen Blick auf die Brücke, welche über das Meer in die Stadt hineinführt. Es ist gerade Ebbe und es wimmelt von Möwen, welche auf Futtersuche sind – auch zu der Tierwelt hat man sich hier Gedanken gemacht: Mit Blick aufs Meer gibt es auch hier viele Infotafeln zu Ebbe und Flut und der Tierwelt dieses Bereiches.
Panama City Flughafen
Den Rest des Tages wollen wir in der Mall in der Nähe des Flughafens verbringen und uns mit mittelamerikanischen Fressalien eindecken. Da wir die Info von der Hotelrezeption erhalten haben, dass es einen Shutteservice von dort zum Flughafen gibt und man auch sein Gepäck zur Aufbewahrung abgeben kann, passt das ganz gut. Die Rucksäcke, welche wir zur Aufbewahrung im Hotel gelassen haben, holen wir also ab und lassen uns von einem Taxi zur Metromall fahren. Pech gehabt jedoch: Es gibt hier keine Schliessfächer zur Gepäckaufbewahrung… und leider auch keine Shuttles. An einem Eingang sehen wir ein Golfkart ähnliches Gefährt, vollgepackt mit Einkäufen. Sowas gibt es da auch? Ok, ab Infostand um die Ecke fragen wir danach und Ich warte an einem Kotowa Coffee Stand mit unseren Rucksäcken darauf, dass Verena so einen Wagen ausleiht. Stattdessen klaut sie sich einen Einkaufswagen von nem Supermarkt. „Nicht dein erst“ meine ich noch, als sie grinsend wiederkommt. Vollgepackt schieben wir den Einkaufswagen in nen anderen Supermarkt. Mit all den ganzen Rucksäcken dürfen wir nicht rein, aber der Angestellte in der Gepäckaufbewahrung des Supermarktes ist cool drauf, er schiebt den ganzen Einkaufswagen komplett in seinen Raum. Soviele besondere panamesische Spezialitäten scheint es nicht zu geben – außer Rum. Der Rest des Einkaufswagens wird mit Fressalien gefüllt… u.a. Peanutbutter Smarties… 7 Packungen
Mit nem Taxi gehts zum Flughafen – dort müssen wir eine Stunde früher als gewöhnlich einchecken… und es gibt auch mehr Kontrollen. Vielleicht wegen den Anschlägen in Europa? Der Flug ist recht relaxed, auch wenn die Aussage das Kapitäns „Vor uns ist ne Gewitterfront, aber kein anderer Flieger da ist, den wir fragen können, fliegen wir jetzt einfach mal durch, könnte turbulent werden“ das nicht so rüberkommen lässt.
Frankfurt –
Angekommen und Geparkt – typischerweise springt jeder auf, in sorge man kommt nicht früh genug raus und muss sich bis zur wiederholten Gateöffnung von Flugzeugerdnüssen ernähren. Nur leider stehen wir noch ne Weile: „So, wie Sie sicher mitbekommen haben, sind wir angekommen und haben unsere Parkposition erreicht. Nur leider weiss die Bodencrew anscheinend noch nichts von uns, also können wir nicht aussteigen“.