Bocas de Toro –
Wir haben erstmal ein kurzes erstes Frühstück und laufen zu La Buga für unsere nächsten Tauchgänge. Diesmal Tauchen wir in „Lunchbox“, ein Wrack eines Katamaranes und „Casa Verde“. „Lunchbox“ haben wir uns ausgesucht, weil man dort auch sehr gut den Nachttauchgang machen kann – sich den Divespot bei Tag anschauen ist ein ganz anderes Erlebnis.
Karly wird diesmal mit uns als Guide tauchen. Mit an Bord ist ein spanisches Päarchen mit ihrem 6-jährigen Sohn. Kaum den Steg verlassen, packt der Knirps seine Matchbox-Autos aus, und das Deck wird ne Fahrbahn. Mama und Papa gehen nacheinander mit uns beiden für je einen Tauchgang mit – auch ein Beispiel für, dass Fernreisen mit Kind ganz gut funktionieren können . „Casa Verde“ ist ein klasse Tauchspot – jede menge Fische zu sehen und dank kaum vorhandener Strömung super entspannt. Perfekt um in den Tag zu starten!
„Lunchbox“ ist wirklich interessant. Viele Verstecke, viele Plätze, an denen sich Fische nachts aufhalten können. Vor Tauchende sehen wir noch zwei riesige Kraken, welcher sich im Riff versteckt haben. Allein ihre Augen sind Tischtennisballgroß – vielleicht kommen sie ja nachts raus…
Wieder auf Bocas in den Condos gibts ein langes 2tes Frühstück und eine Siesta.
Während ich zur Lavanderia laufe, um unsere Wäsche abzugeben, schaut Ena online nach Segelboot-Trips auf die umliegenden Inseln. Es gibt 3 Angebote: 2 auf normalen Segelschiffen und ein Partyboot-Trip. Kontaktaufnahme für unsere erste Wahl per Email oder direkt im Lokal Toro Loco – das kennen wir ja schon. Wir laufen zu Toro Loco und haben leider Pech: Der Inhaber des Bootes (dem auch das Lokal gehört) scheint nicht erreichbar zu sein – wir setzen uns erstmal hin und trinken was. Eine Veranda tiefer sitzen „Skinny Pete“ und seine Freunde und jammen ein wenig Country-Style mit Gitarren und Banjos. Ein wenig plaudern wir, die Zeit vergeht, aber wir haben kein Glück. Auch bei den Alternativen nicht: Die laufen morgen nicht aus. Müssen uns für morgen mal ne Alternative ausdenken – die typischen Frog Beach/Starfish Beach Trips wollen wir nicht unbedingt machen… vielleicht ja nach Zapatilla?
Da es langsam Abend wird, wollen wir aufbrechen für unseren Nachttauchgang – unsere Getränke gehen diesmal sogar aufs Haus, Dank eines Mitarbeiters im Loco und Freund von Pete. Sehr, sehr Cool Abschied & aufmunternde Worte – wird sich vielleicht noch was ergeben.
Der Nachttauchgang ist extrem entspannend. „Lunchbox“ wimmelt nur so von Krabben und Hummern. Mehrere Lionfish schlafen an der Bugluke des gesunkenen Katamaranes. Während des ganzen Tauchganges hören wir vereinzelt Geräusche von Toadfish – dieses „Woop, woop, woop, woop“ wirkt sehr irritierend, gerade in der Dunkelheit, da im Wasser sich Schall schneller ausbreitet als in der Luft hört man die Toadfish so, als ob sie sich direkt neben dem eigenen Ohr befinden. Zu Gesicht bekommen wir jedoch Nachts keine – die sind schon extrem schwer bei Tageslicht auszumachen.
Auf den Rückweg sehen wir noch eine riesige Krabbe, die sich ein ein zugewachsenes Rohr verkriecht. Langsam erreichen wir eine sandige Stelle ohne Korallen – wir gehen in die Hocke, nehmen flachere Atemzüge und schalten die Lampen aus. Die Augen gewöhnen sich langsam an die Dunkelheit… vielleicht 0,5m Sicht haben wir, aber sehen winzige grüne Partikel um uns herum schwirren. Eine schnelle Handbewegung, und das viele kleine bioluminiszente Plankton wirbelt auf und leuchtet noch heller – und die Hand zieht Schlieren in der leuchtenden Wolke. Ein sehr toller Tauchgang. Generell habe ich viel weniger Luft verbraucht nachts als tagsüber – vielleicht, weil es ein wenig Strömung gab, und wir gedriftet sind, aber auch, weil ich mich entspannter gefühlt habe.
Zurück auf dem Steg von La Buga schreiben wir noch unsere Logbücher fertig und stoßen mit Karly und Lucy mit nem kühlen Bier an und plaudern ein wenig. Über Bastimentos, wo Karly wohnt, günstige Flüge zurück in die Heimat, gute Biersorten, Karneval und Festivals…
Irgendwann fängt der Magen an zu knurren und wir bestellen uns einen Bugita Burger und baconwrapped Snapper. Ena bleibt der Tropical Margerita treu und ich bestelle einen „Speciality Cocktail“ des Barkeepers (er scheint gerne alle paar Tage was neues auszubrobieren, meint Lucy) „Hot Lady“. Mit jeweils einen weiteren Cocktail lassen wir den Abend ausklingen.