Quilotoa –
Noch vor dem Frühstück schleiche ich mich aus dem Haus um den Sonnenaufgang zu sehen – was für ein Wahnsinnsanblick. Das entschädigt komplett zum bewölkten Himmel gestern, der mit die Hoffnung genommen hat, hier eine Milchstraßenaufnahme machen zu können.
Nach einem reichhaltigen Frühstück heisst es Abschied nehmen – Olympia erzählt uns noch, dass die Busse zwar nicht zuverlässig „auf die Minute“ losfahren, aber so jede Stunde ca. soll einer abfahren, sollte also kein Problem sein wieder nach Latacunga zu kommen. Hmm, da hat uns Tiana vom Hostel in Latacunga was anderes erzählt… Na gut.
Wir laufen zum Dorfeingang, unter den Torbogen durch und setzen uns an den Straßenrand. Heute ist das Wetter entschieden besser als gestern – die Sonne scheint und wir haben einen extremen Fernblick. Ich glaube ich habe schon mindestens 50x bisher das Blau des Himmels bestaunt.
Während wir warten, hält ein kleiner Van an und ein junges Pärchen frägt uns, wo denn genau der Vulkankrater sei. Wir geben Anweisungen und müssen beide nachdem sie weitergefahren sind grinsen. Obwohl das definitiv Locals waren, wurden wir als Touris nach dem Weg gefragt! Achievement unlocked! „Blend in with the locals“…naja, fast .
Latacunga –
Für schlappe 2,15 USD geht es zurück nach Latacunga wo wir auch gleich unser restliches Gepäck vom Hostel abholen wollen.
Etwas überrascht bekommen wir mit, dass das Aufbewahren von Gepäck 2 USD pro Gepäckstück und pro Tag kostet. Nice. Das hat uns niemand gesagt – dann hätten wir all unseren Kram wohl mitgeschleppt. Was machen denn Leute, welche von hier aus eine Tour zum Cotopaxi buchen? Sehr uncool. So langsam habe ich auch den Verdacht, dass die fehlerhafte Info über die Busse nach Quilotoa vielleicht Absicht war, um eigene Touren zu verkaufen… Hmm.
Was solls. Wir zahlen die 8 USD, schnappen unser Zeug und schlendern zur Busstation – unsere Mitfahrgelegenheit nach Quito wartet auch schon…
Quito –
Quitumbe Terminal
Am Busbahnhof angekommen steigen wir in den Bus C4 nach Santo Domingo um wieder im Hostel „La Posada“ zu übernachten.
Noch ist es noch nicht so spät, und außerdem knurrt doch ein wenig unser Magen: Also machen wir einen kleinen Spaziergang durch die Fußgängerzone der Altstadt. Quito ist übrigens doch nicht so hässlich wie anfangs gedacht – die kleinen Gässchen haben einige recht rustikal eingerichtete Lokale. Mit einem leckeren Canelazo in der Hand, den wir uns bei einem Straßenstand gönnen, machen wir uns auf die Suche nach etwas außergewöhnlichem zu essen… Im Restaurant „La Leña Quiteña“ werden wir fündig…
Calle La Ronda
Das Menu gibt viele traditionelle Gerichte mit einem „Twist“ her – „experimentelle Küche“ oder so . Ich bestelle mir ein Gericht mit Meerschweinchen, hatte ich nicht die Gelegenheit in Baños bei einem Straßenstand es auszuprobieren. Die Portion fällt üppig aus: 1/4 Meerschweinchen in Quinoa-Panade mit Erdnusssoße. Dazu gibt es Kartoffelsalat und Queso Empanadas aus Bananenmehl. Ultralecker – Meerschweinchen schmeckt übrigens wie eine Mischung aus Ente und Wild. Ena bestellt sich Rind Llapingachos mit Morocho und Kartoffeltortillas. Auch nicht schlecht. Das i-Tüpfelchen ist der Ausblick auf die Virgen de Quito.
Ob man in Deutschland auch Meerschweinchen bekommt? Wohl nur im Tierladen?
– „Ich hätte gerne Meerschweinchen.“– „Wieviele denn? Und welche?“
– „Für 4 Personen. So ca. 800g. Mit wenig Fett bitte.“