Quito –
Um auch im erwarteten morgendlichen Verkehrschaos rechtzeitig am Flughafen zu sein, bitten wir die Damen an de Rezeption uns für 6:30 Uhr ein Taxi zu bestellen und versuchen noch ein paar Stunden Schlaf zu bekommen. Leider haben wir die Rechnung ohne eine Gruppe von Neuankömmlingen gemacht, die meinen Mitten in der Nacht ein Spektakel zu machen… Na ja, dann bin ich halt beim Aufstehen um 6 auch nicht leise .
Das organisierte Taxi scheint eher ein Bekannter zu sein, der sich etwas dazu verdient. Die Taxikosten liegen bei 30 USD einschließlich der Einfahrtgebühren in den Airport-Bereich. Der Verkehr ist wirklich übel. Im Radio sagen sie, dass es heute besonders schlimm ist, weil es einen Erdrutsch gegeben hat und die höher gelegenen Außenbezirke von Quito teilweise abgeschnitten sind.
Flughafen Mariscal Sucre
Einmal aus der Stadt raus wird es aber besser und wir erreichen mit genügend Zeit für ein gemütliches Frühstück den Flughafen Mariscal Sucre. Wir checken als erstes unser Gepäck ein. Das ist auch gut so, denn wir werden noch ein wenig durch die Gegend geschickt bevor wir den obligatorischen Passierschein A38 erhalten. Zuerst nämlich müssen wir die erste Galapagos Tax von 20 USD pro Nase entrichten. Marios griechischer Pass führt wieder zu Verwirrungen. Was das für ein Land sei? „Griechenland“ erkläre ich der etwas verwirrt wirkenden Dame. „Aha… das ist Europa?“ Weitere Verwirrung. Ich grenze die geographische Lage etwas weiter ein, worauf es Klick macht . Griechenland kennt sie natürlich, nur die seltsamen Hieroglyphen, welche sich als griechische Schrift entpuppen, wurden wohl für kyrillisch gehalten. Irgendwie verständlich.
Nach erfolgreichem Austausch geht es weiter zum Gepäckcheck, denn nach Galapagos dürfen unsere 10 Hühner und die Sammlung an Samen von verschiedenen Kulturpflanzen nicht mit, auch die auch das Sortiment an tropischem Obst und Gemüse darf die Inselgruppe nicht betreten .
Mal Spaß beiseite: Erkundigt euch wirklich was man so alles nicht mitnehmen darf, denn man wird auf dem Weg zu und auch zwischen den Inseln immer fleißig kontrolliert.
Spoiler: Große Spielzeug-Vans mit Stormtrooper Besatzung dürfen mit, führen aber regelmäßig zu Verzögerungen bei der Abfertigung durch belustigtes Kontrollpersonal.
Wir kommen durch und unsere Taschen bekommen Ihre verdienten Bändchen.
Im gegenüber des neuen schönen Flughafen gelegenen Restaurantzentrum gibt es Frühstück.
Achtung: Es scheint hier kein Einkaufszentrum zu geben. Wenn ihr also noch was wichtiges braucht, wie zum Beispiel einige dringend benötigte 2000 GB große SD-Karten für die vielen Galapagosphotos die ihr aufnehmen wollt… könnt ihr knicken.
Auf der Dachterasse hat man einen tollen Blick auf den Cotopaxi, wir genehmigen uns unser Frühstück bestehend aus einem Burger für Mario und Bolon de Queso für mich. Ich liebe Frühstück in Südamerika. Ich muss mir nie Gedanken darüber machen, was ich statt des in Deutschland obligatorischen Brot bestellen kann. Bei dem Bolon handelt es sich um eine Kugel bestehend aus Kochbanane und Käse, dazu Spiegelei.
Mit vollem Magen machen wir uns auf den Weg.
Santa Cruz (Galapagos) –
Flughafen Baltra
Der Flughafen auf Baltra ist winzig und gut gefüllt mit Touristen. Besagte Touristen werden zuerst einmal zur Kasse gebeten. 100 USD Eintritt pro Nase verbunden mit einer Passkontrolle. Die meisten Galapagostouristen sind eigens zu diesem Zweck mit großen Scheinen ausgestattet… aber das wäre ja zu einfach. Wir machen uns mit unseren hübsch eingerollten 20 USD Noten bewaffnet auf den Weg zum Schalter… Gut, das ausrollen dauert etwas, aber soviel Zeit muss sein. Während ich das Geld ausrolle darf das Pärchen hinter uns parallel Zahlen. Mit ordentlichen 100 USD Scheinen… Streber!
Nach erfolgreichem Entrollen händige ich der wartenden Dame 10 x 20 USD Noten aus und warte auf darauf, dass die Pässe wieder ausgehändigt werden. Aber was ist das? Aus dem Augenwinkel erblicke ich, dass die zweite Kontrollfee gerade dabei ist, den griechischen Pass an den jungen Mann hinter uns auszuhändigen und protestiere. Pässe vertauschen hat uns gerade noch gefehlt! Allerdings scheint die Einsicht der Kontrollfee zu fehlen. Auch der Herr, der den Pass entgegennimmt wirkt verwirrt…zu mir, nicht über den Pass. Wie sich herausstellt, hatte sich der wohl einzige weitere Grieche, der zu diesem Zeitpunkt die Galapagosinseln besucht ausgerechnet hinter uns angestellt . Ich nehme also gleichzeitig unsere Pässe und einen „leichten“ Rot-Ton an und erkläre noch kurz beschämt, dass man „nicht so viele griechische Pässe auf Reisen sieht“ . Bei einem kurzen Geplauder auf griechisch stellt sich heraus, dass es sich bei den 2 Leuten hinter uns um ein Griechisch/Schweizerisches Pärchen handelt.
Das bereits vor Ausreise gecheckte Gepäck wird nochmals überprüft… vielleicht hat sich ja doch noch ein ganz kleiner Wellensittich oder eine Ananas im Koffer versteckt… wenn ja, sollten Sie bitte spätestens an dieser Stelle sämtliche mitgebrachten Haustiere in dem dafür vorgesehenen Behälter entsorgen. Sonst gibt es horrende Strafen. Nicht so hoch wie für das Überfahren einer Schildkröte aber dennoch nicht billig .
Draußen warten Shuttlebusse, welche uns zur Fähre über die kleine Meerenge zwischen Baltra und Santa Cruz bringen. Die Fähre kostet 1 USD, der Bus auf der nächsten Seite 2 USD. Die Tatsache, dass es jede Menge Busse für 2 USD gibt, in die man bequem einsteigen und bis in den Hafen von Puerto Ayora fahren kann hält aber die bereitstehenden Taxifahrer nicht davon ab, Taxis für 15 USD anzubieten…gut, vielleicht ist Busfahren nicht für jeden Galapagostouristen das richtige Verkehrsmittel.
Auf der Fahrt nach Puerto Ayora können wir den ersten Blick auf die Landschaft der Insel werfen. Es erinnert hier an eine Steppe. Krautige Pflanzen, kakteenähnliches Gestrüpp. Ich hatte Mario ja gesagt, dass es keine Palmen gibt, von der Vegetation ist er aber trotzdem erstaunt und fühlt sich noch ein bisschen um Palmen betrogen .
Puerto Ayora
Wir steigen am Hafen aus und laufen bis zu unserem Hotel „Morning Glory“. Ca 15 Minute zu Fuß die Küstenpromenade hoch. Vorbei am Fischmarkt an dem uns schon die ersten Pelikane begrüßen. Das Hotel betreten wir durch einen Souvenirshop mit handbemalten T-Shirts. Hinten öffnet sich ein großer Hof mit mehreren Bungalows, welche die Zimmer beherbergen und Hängematten. Triumphierend weist Mario nach oben. PALMEN. Einige dieser Bäume wachsen in unserem Innenhof… ich gebe also zu, dass ich unrecht hatte und Mario ist happy über das Tropenflair…
Mit einheimischen Bier (Endemica) und einer Cola-Light entspannen wir uns in den Hängematten.
Da wir aber ja nur 10 Tage auf den Inseln haben und Zeit kostbar ist, machen wir uns direkt weiter auf die Suche nach Tauchbasen. wir bekommen einen Tipp von dem Volunteer/Workaway Mädel Amber, die im Hotel arbeitet und machen uns auf den Weg Richtung Darwin-Station auf deren Weg sich eine gute Tauchbasis befinden soll. Die ist noch geschlossen, aber wir begeben uns stattdessen zu der playa de la estacion und pflanzen uns unter die Mangroven.Hier kann man auch ganz schön schwimmen und wir machen uns mit unseren Masken und Schnorcheln bewaffnet auf ins Wasser.
Auf dem Rückweg ist auch die Tauchbasis offen, aber leider ist für morgen alles voll. Erst am Sonntag gibt es wieder eine Chance auf Gordon Rocks. Wir versuchen es weiter. Auch die nächste Tauchbasis hat erst in ein paar Tagen wieder etwas frei… Was machen wir nun?
Letztendlich ergibt unsere recht ermüdende Planung am Ende des ersten Tages folgenden Reiseplan: Wir machen mit Academy Bay für den 28ten Mai einen Trip nach Gordon Rocks aus (160 USD/Person). Da wir auch noch am Kicker Rock bei San Cristobal tauchen wollen, lassen wir uns von Academy Bay die Basis „Wreckbay“ empfehlen und machen telefonisch einen Trip für den 26ten aus (auch 160 USD/Person). Unsere Brevets schicken wir als Photos per E-Mail voraus. Vorher, so beschließen wir, wollen wir noch nach Isabela und beschließen dies direkt am nächsten Tag in Angriff zu nehmen. Das Speedboat Ticket kaufen wir schon abends, was sich anbietet, zumindest in der Hauptsaison. (30 USD Einweg und 55 USD Hin-und-Zurück).
Vollkommen kaputt wollen wir heute nur noch essen und dann ins Bett. In der Avenida Charles Binford gibt es die Kioskos. Das Essen dort ist recht gut und günstiger als am Strand. Es gibt auch einen Cocktailkiosko mit einer Happy Hour 2 für 1 (7 USD). Das Happy Hour Konzept scheint auf den Inseln sehr beliebt zu sein. Meist sind es dann jedoch 10 USD für 2 Cocktails.
Wir packen vor dem Schlafen noch unsere Sachen für Isla Isabela in die Daypacks. Die Reiserucksäcke werden wir im Hotel lassen.