Baños –
Heute heisst es gemütlich zu einer vernünftigen Zeit Aufstehen und dann frühstücken. Die Wanderaktion von gestern hat erstmal gelangt. Heute wollen wir uns die Gegend um Baños anschauen – zwar auf eine touristische Art und Weise, aber dafür einfach und bequem.
Wir haben gestern schon einen der vielen Touranbieter aufgesucht und sind auch pünktlich im Büro – es geht auch gleich los. Alright – ab zu den Chiva-Partybussen also. An einer Parallelstraße zur Fußgängerzone reiht sich ein Bus hinter den nächsten. Wir steigen in unseren ein und kaum einige Minuten später geht es auch los.
Manto de la Novia Wasserfall
Die Partymusik am frühen Morgen trägt auch dazu bei, dass wir wacher werden. Nach dem ersten halt am Wasserkraftwerk vor dem Dorfeingang geht es weiter zum Wasserfall „Manto de la Novia“, an dem wir einen kurzen Stop einlegen. Eine Wahnsinnsaussicht! Die Straße führt uns an eine Schlucht, in der wir einen kleinen Fluss sehen – gefühlt scheint dieser von all den Wasserfällen aus der Umgebung gespeist zu werden, auch durch die zwei kleineren Wasserfälle durch die wir mit den Chivas fahren.
Einen weiteren Stop legen wir an einem weiteren Nebencanyon ein: Hier gibt es einige Attraktionen wie Bungeejumping, Ziplines oder eine Art Seilschaukel über den Canyon in einem Metallkäfig. Wir entscheiden uns für eine Ziplinefahrt über den Canyon (10 USD pro Person). Interessanterweise gibt es hier mehrere Arten von Geschirr, welches man anziehen kann – so kann man auch waagrecht in „Superman“-Pose über den Canyon gleiten. Alright !
Vor uns ist noch ein Elternpaar mit 2 kleinen Kindern. Auch für kleinere Kinder gibt es Tandem-Halterungen, doch die zwei Kids scheinen das ganze gar nicht toll zu finden. Erst wird das ganze sehr SEHR kritisch beäugt, dann folgt der Heulkrampf, da man schon eine ganze Weile über den Abgrund hängt, bevor es losgeht – „How to traumatize your kids 101“ . Aber hey, immerhin keine Helikoptereltern . Nachdem wir auch über den Canyon gefahren sind werden wir auf der anderen Seite auf den schon wartenden Bus eingesammelt.
San Pedro Wasserfall
Knappe 500m weiter sprudelt schon das Wasser des nächsten Wasserfalls in die Tiefe: „San Pedro“. Hier kann man auch mit einer Seilbahn über den großen Canyon fahren (2 USD pro Person). Klingt super, wir sind dabei! Gemütliche Seilbahnfahrt un so mit schöner Aussicht. Denkste! Die kleine Gondel setzt sich rasant in Bewegung und man muss sich schon ordentlich festhalten um nicht hinzufallen. Eine Seilbahn welche sich schneller bewegt wie das Ziplining von vorhin?!?
Pailon del Diablo Wasserfall
Als wir wieder festen Boden unter den Füßen haben, machen wir uns auf den wohl größten Wasserfall in der Umgebung hier zu sehen: Den „Pailon del Diablo“ (2 USD pro Person Eintritt). Wie erwartet ist dank dem Wochenende doch mehr los – sehr viele einheimische Familien scheinen Tagesausflüge hierher zu machen – dennoch scheint es nicht überfüllt zu sein, denn das Areal ist doch recht groß. Es gibt zwei Rundwege welche zum einen unter den Wasserfall führen und einmal mit Hängebrücken über die Schlucht, so dass man den Wasserfall von oben sehen kann. Ein unglaublich toller Anblick…
Zurück in Baños heisst es nun unsere Sachen in die Rucksäcke stopfen. Wir haben noch genug Zeit um in Latacunga anzukommen und auch etwas von der Stadt zu sehen. Wir rufen uns ein Taxi zum Busbahnhof und besorgen uns auch gleich Fahrkarten (2,5 USD pro Person). Da wir noch eine gute Viertelstunde Zeit haben bevor der Bus losfährt, decken wir uns mit einigen Sacks ein. Auch hier gibt es Baños berühmes Toffee. Ena muss grinsen: „Für meine liebe Schwiegermama“ steht in Toffee-Buchstaben in einer Süßigkeitenpackung .
So langsam habe ich den Verdacht, dass die Leute, welche die Busfahrkarten verkaufen, den nicht-Einheimischen immer Sitzplätze auf der Seite mit der schönsten Aussicht zuweisen. Entweder das, oder die Aussicht ist immer und egal von welcher Seite des Busses toll. Ich kann es mir jedenfalls nicht erklären, denn von der rechten Seite aus haben wir eine unglaublich schöne Aussicht auf Schluchten, Felder und den Vulkan in der Ferne…
Ich finde es übrigens interessant, dass in den Bus einsteigende Verkäufer für Snacks und Obst nicht nur prinzipiell Touris ansprechen. Auch scheint man hier wohl nicht den üblichen „Gringo Tax“ zahlen zu müssen.
Vor uns auf dem Weg bildet sich ein wenig Stau. Wahrscheinlich wohl, weil wir am Wochenende unterwegs sind – war doch gut, so früh wie möglich loszufahren. So kommen wir wahrscheinlich noch vor Einbruch der Nacht an. Auch scheint es hier einen riesigen Farmer Markt zu geben: Ob wohl sogar Leute aus Quito ihren Großeinkauf hier machen?
Latacunga –
Kreiselverkehr der Panamericana zu Latacunga
Wir werden am Kreiselverkehr der Panamericana zu Latacunga rausgeschmissen. Der Bus fährt nach Quito weiter – wir hatten eigentlich angenommen, dass er auch in der Stadt selbst hält. Theoretisch könnte er über Salcedo weiter durch die Stadt fahren, doch scheint das nicht im Fahrplan drin zu sein. Naja, auch okay. Kaum haben wir unsere Sachen aus dem Gepäckfach geholt sind wir auch von Taxifahrern umzingelt. Uns wird fast schon der Rucksack aus der Hand gerissen. Chillt mal, Jungs.
Nachdem die Rucksäcke im Kofferaum des Taxis sind, steigen wir ein. Was mag wohl die Fahrt kosten? Knappe 5km. „3 USD? 4 USD?“. Die Frage nach dem wieviel die Fahrt kosten wird beantwortet der Fahrer nicht und macht das Taximeter an. Es meint das wären 20km bis zur Stadtmitte. Ähhh – what ?! Auch tickt das Taximeter tickt bei jeder Sekunde (Auch wenn wir stehen). Lustig. Wir haben uns nichtmal 5 Meter bewegt und den Kreisel auch nochnicht verlassen, und das soll schon 0,50 USD kosten? Wasn Bullshit. Nenene, „Soy Griego, no Gringo, Amigo “ – Gringotax ist heut nich. Wir steigen aus, packen unser Zeug – ja, der Fahrer ist verwirrt, hat sich das wohl einfacher vorgestellt – und… sehen schon einen Bus in unsere Richtung steuern auf dem das Endziel „Latacunga“ steht. Der Kartenabreisser winkt uns noch von der Fahrertür zu und wir steigen mit all unseren Sachen ein. Der Busfahrer und die anderen Fahrtgäste müssen lachen – anscheinend scheint die Masche der Taxifahrer mit den „gestrandeten“ Touris an der Kreuzung hier bekannt zu sein. Knappe 10 Minuten später sind wir auch am Busbahnhof und weitere 10 Minuten Fußmarsch später auch an unserem Hostel.
Parque Vicente León
Tiana, die Inhaberin, gibt uns gleich reichlich Infos über Quilotoa und den Busverbindungen dort. Alles klingt jedoch weniger rosig, da sich ein wieder zurückkommen schwierig gestalten soll, da die Busse recht unregelmäßig fahren sollen. Ihre angebotenen Touren scheinen da besser zu sein, doch passt uns hier nicht der strikte Zeitplan. Daher wollen wir es auf eigene Faust probieren – wir haben noch ein wenig Puffer bis unser Flug von Quito auf die Galapagosinseln geht, da wird das wohl Zeitlich zu schaffen sein?
Wir essen zu Abend in einem mexikanischen Restaurant. Hmm, solala – aber zumindest sind wir satt. Um den Abend noch mit etwas leckerem ausklingen zu lassen schauen wir uns nach Bars um und werden in der Seitenstraße vor dem Hostel fündig: Anscheinend entsteht hier erst wohl jedoch gerade eine Art „Ausgehstraße“, denn noch scheinen sich die ganzen Bars in einer „Selbstfindungsphase“ zu befinden: Nach dem „Medieval Techno“-Schuppen (El Templario), der von außen zwar gut aussieht, dann uns aber mit der speziellen Musik überrascht suchen wir die Bar nebendran auf. Die Bedienung, die Gäste, generell alle im Laden scheinen total überrascht von uns zu sein: Sie haben vorgestern erst den Laden eröffnet und es waren nur bisher nur Freunde und Familie da. Wir setzen uns zusammen und bestellen das einzige, das gerade auf Lager ist: Bier und Cuba Libre. Es wird eine lustige Runde und ein interessanter Abend .