Santa Cruz (Galapagos) –
Puerto Ayora
Wir machen uns auf den Weg nach Isabela. Ein Hotel haben wir noch nicht gebucht, denn als ich vor 7 Jahren das letzte Mal da war, haben uns am Steg direkt einige Hoteleigner begrüßt und ihre Übernachtungsmöglichkeiten angeboten. Das machen wir dieses Mal einfach genauso.
Am Hafen besteht ein wenig Verwirrung wo und bei wem man jetzt einchecken soll. Es gibt mehrere Speedboat-Gesellschaften und wir müssen erstmal unsere finden. Wir fahren mit der „Gabi“. Um auch wirklich sicher zu gehen, dass alle Passagiere es auf das richtige Boot schaffen, werden kurzerhand alle freilaufenden Touristen auf „Gabi“ getauft und erhalten ein Namensschildchen. Wir gesellen uns also zu den übrigen Gabis und warten auf die Abfahrt.
Auf dem kleinen Speedboot sitzen wir recht weit hinten und außen, die Fahr dauert 2,5 Stunden und ich möchte die Aussicht genießen… Prinzipiell hab ich das für eine gute Idee gehalten… so für eine halbe Stunde. Danach habe ich den ausreichenden Durchnässungsgrad erreicht um das Ganze doch zu überdenken. Das Wasser spritzt mir mit jeder Welle ins Gesicht .
Nach ca. 1 Stunde werden die obligatorischen Tüten verteilt und diejenigen, die weniger Seefest sind, nehmen das Angebot dankend entgegen.
Isabela (Galapagos) –
Puerto Villamil
Angekommen auf Isabela stelle ich fest, dass ich wohl auf der falschen Seite gesessen habe. Der Gringo auf der anderen Seite ist Furztrocken und bester Laune… Mist.
Auf dem Steg von Isabela angekommen suche ich die Hotelanpreiser… Fehlanzeige. Keiner möchte uns für die Übernachtung in seinem Etablissement gewinnen. Gut, dann lassen wir uns erst mal von dem Taxi ins Dorf bringen und suchen einen WIFI-Spot um ein Hostel zu finden. Leider ist auch das nicht so leicht. Wir versuchen es also in Old-School Manier und fragen in den Hostels nach nem Zimmer. Es scheint fast alles ausgebucht zu sein… Was ist denn hier passiert ?
Meine durch die zweistündige Salzwasserdusche ohnehin schon mäßige Laune wird schlechter. Außerdem bin ich müde, hab Hunger… bisschen kalt ist mir auch, aber nur aus Prinzip, denn die Mittagssonne ist schon recht stark :.( .
Am Ende finden wir zwar ein Restaurant mit WIFI, aber kaum bezahlbare Zimmer. Was ist aus den süßen kleinen Pensionen am Strand für 15 USD die Nacht geworden, die es das letzte Mal noch gab??? Die Pensionen gibt es teilweise noch, nur haben sie jetzt gefühlt noch ne 0 an den Preis angehängt. WTF ! Wir finden letztendlich eine Pension ein kleines Stückchen weiter im Inneren der Insel für 45 USD die Nacht und quartieren uns hier für 2 Nächte ein.
Wir suchen also ein Taxi… was etwas länger dauert als auf den anderen Inseln, kommen aber gegen 12 doch endlich im Hotel „Cielo Azul“ an. Der Host organisiert uns auch gleich eine Tour nach Las Tintoreras für 45 USD (Die Tour gab es früher auch für 25 USD aber gut). Irgendwas müssen wir heute noch schönes machen, sonst siegt die Frustration.
Las Tintoreras
Die Tour ist eine Kombination aus schnorcheln und Wanderung über das Lava/Korallengestein. Gemeinsam mit einer Familie aus Chile, zwei Franzosen und einem wirklich schlecht gelaunten Österreicher geht es mit dem Boot vorbei an einem Pinguin und drei Boobies, die sich in der Sonne ausruhen zum ersten Programmpunkt.
Wir wandern über das Gestein aus Vulkan und seit Jahrtausenden ausgeblichenen Korallen während der Guide uns einiges über die Umgebung erklärt. Las Tintoreras, wie die kleine Inselgruppe heißt, kommt von den hier ansässigen Weißspitzenhaien, die man von oben durch die engen Lavaschluchten schwimmen sieht. Beeindruckend ist die Landzunge wegen des hier befindlichen Leguan-Kindergartens. Hunderte der noch wirklich kleinen Wasserechsen tummeln sich hier übereinandergestapelt in der Sonne. Wirklich süß.
Beim zweiten Programmpunkt dürfen wir schnorcheln und treffen dabei auf ein paar Schildkröten und die eher scheuen und um die Mittagszeit ohnehin im Halbschlaf befindlichen Namensgeber des Gebietes. Leider ist die Sicht nicht sooo gut, deshalb ist der Schnorcheltrip nur „okay“. Die Laune des Österreichers wird dabei jedoch so schlecht, dass er die Tour kurzerhand abbricht und sich ein Wassertaxi zurücknimmt.
Isabela hat ihn schwer enttäuscht. Ein wenig kann ich das Gefühl verstehen. Vor einigen Jahren war Isabela ein Geheimtipp, eine entspannte Insel auf der man es sich als Backpacker bequem machen konnte. Günstiger als die beiden Hauptinseln mit einem unheimlich chilligem Flair. Das hat sich massiv geändert. Bei einem kleinen Spaziergang später am Abend merken wir auch warum. Entlang des langgezogenen Sandstrands sind viele Luxuswohnungen und Hotels als dem Boden geschossen.
Die Preise sind extrem angezogen, es ist mittlerweile eher teurer als die anderen Inseln. Wir essen in einem Lokal in der Nähe des Hauptplatzes. Ich lege mich danach erstmal ein wenig aufs Ohr.
Abends machen wir uns auf die Suche nach einem Drink auf Richtung Strand. Ich erinnere mich noch an eine total gemütliche Bar mit dem Namen Casa Rosada. Die gibt es noch, ist jetzt aber auch ein bisschen mehr fancy geworden. Früher gab es nur eine Feuerstelle mit Hockern drum herum. Jetzt gibt es Hängematten und Strandstühle und sogar eine Art Baumhaus in dem man sitzen kann.
Auch hier hat sich die Happy Hour durchgesetzt. Aber diese ist hier auch ein wenig teurer als auf Santa Cruz. Wir bestellen zwei Maracuja Mojitos für 12 USD und platzieren uns in zwei gemütlich angelegte Hängematten. Mario würde gerne Milchstraßenbilder machen, leider ist es aber recht bewölkt. Also müssen die Stormtrooper als Motiv herhalten.
Leider bekommen wir auf dem Heimweg kein Taxi… Die nicht-existenten Bürgersteige werden hier schon sehr früh hochgeklappt. Also laufen wir zurück. Es ist nicht wahnsinnig weit, aber die Gegend wirkt etwas unheimlich nachts. Besonders die recht vielen bellenden Hunde sind uns nicht ganz geheuer. Wir schaffen es dennoch heil nach hause.