Ubud –
Gestern hat es echt aus allen Kübeln geregnet. Gut dass ich die Batur Tour nicht gemacht habe, auf glitschigem Grund aufsteigen wäre sicher nicht toll gewesen ohne Belohnung eines schönen Sonnenaufganges.
Nach einem kleinen Frühstück gehen wir kurz zum Markt um und mit einigen Früchten für die Fahrt einzudecken und kommen genau rechtzeitig wieder an um von unseren Shuttlebus nach Padang Bai abgeholt werden, einem kleinen Subaru. Wir setzen uns in die zweite Sitzreihe, so kann man zumindest die Beine ein wenig nach vorne ausstecken – die Dinger sind echt kleinere Leute gemacht.
Padang Bai –
Nach einer recht holprigen Fahrt kommen wir im Hafen von Padang Bai an und geben unseren Coupon für die Überfahrt nach Gili Trawangan beim Speedboatbüro ab. Unsere Sachen werden fix verladen und wir steigen auf das Oberberdeck zu einen ganzen Haufen Leuten, die ebenso wie wir guter Laune sind und sich auf die Gilis freuen. Das ganze hat ne Partyboot-Atmosphäre: Bier aus der Kühltruhe, Partymusik und spärliche Bekleidung. Die Sonne scheint und die aufs Deck schwappenden Wellen sorgen für Abkühlung.
Gili Trawangan –
„Welcome to Gili Trawangan“ begrüßt uns ein Coca-Cola-Schild. Wir laufen bis zum Bug um von dort auf feinen Sandstrand runterzuspringen. Unsere Sachen bekommen wir zugeworfen – und dann sind wir auf uns allein gestellt. Einige Pferdekutschentaxis warten schon, hier gibt es nichts motorisiertes – weder Autos noch Roller. Suchen wir uns also erstmal nen Ort zum übernachten… Gleich gegenüber der „Straße“ ist eine Tauchbasis, mit Bar und Restaurant und… die bieten ja auch Zimmer an. Wir packen unsere Sachen unter nen Tisch draussen und setzen uns mal. Vielleicht ja doch erstmal was essen und in Ruhe per Internet was suchen. An den Nachbartischen sitzen einige Tauchschüler und füllen Fragebögen aus – Theoriefragen… das liegt ne ganze Weile zurück bei mir.
Hmm. Wenn ich hier tauchen will, sollte ich vielleicht nen Refresher machen. Ist schon ne Weile her, dass ich getaucht bin. Einer der Tauchlehrer vom Nachbartisch kommt zu uns rüber – begrüßt uns und beantwortet schon in seinem ersten Satz fast alle Fragen die ich hatte, bevor ich überhaupt zu Wort komme. Ben ist extrem entspannt drauf, falls ich nach nem Zimmer suchen würde, könnte ich mich in ihr Wlan einloggen und was suchen, „Manta Dive“ ist im Moment leider ausgebucht. Und falls wir hungrig sind, schickt er eins der Mädels rüber um unsere Bestellung aufzunehmen. Klasse ! Wir schauen uns einige Hostels und Bungalows bei Agoda an, während ich meinen Hunger mit nem leckeren Sandwich mit Bacon, Cheddar, Salat und Avocadoscheiben stille. „Coconut Dream“ ist der eindeutige Gewinner. Ist auch grad hier um die Ecke, auf der Parallelstraße zur „Beach-Road“/Jl. Pantai. Bevor wir aber weitergehen, frage ich Ben gleich mal wegen nem Refresher. Leider sind die für morgen komplett ausgebucht, aber ich kann mir hier wirklich einfach ne Tauchbasis suchen nach Ausrüstungszustand/Sympathie des Tauchteams – die Preise sind bei allen gleich. Aber die nächsten Tage ist es kein Problem hier mitzutauchen. Nice ! Mir gefällt die Atmosphäre hier und die „Carefree“-Einstellung der Leute auf der Insel jetzt schon.
Wir packen unsere Sachen und laufen zum „Coconut Dream“ – Alle Bungalows hier sind nach Disney-Tiernamen benannt. Das Bungalow „Baloo“ ist noch frei. Auch hier wird Karibik-Atmosphäre versprüht. Ich bin mir nicht sicher, ob wir nicht unsere Pläne vielleicht umwerfen sollten, und nicht einfach länger hier bleiben und den Java-Aufenthalt verkürzen sollen…
Sachen erstmal aufs Zimmerbett schmeissen und mal die Insel anschauen: Auf der Strandstaße ist am meisten los, und hier reihen sich Tauchbasen, Standup-Paddling-Stores, Restaurants und Bar hintereinander. Außerdem wird man hier im Vergleich zu Bali fast gar nicht zum Kauf von Souvenirs oder ähnlichem angesprochen. Was die Tauchbasen angeht, hat Ben vollkommen recht – man kann sich wirklich einfach ne Tauchbasis nach Optik aussuchen scheint mir – die Preisfrage fällt komplett weg 35 USD / Tauchgang (untereinander abgesprochene Preise?). Ich entscheide mich für „Trawangan Dive“ und hab morgen nen Refresher mit Fiona, meiner Guide. Interessanterweise ist das Team hier nicht nur Supporter des Aware-Projects, sondern arbeitet mit Sea Shepherd zusammen. Viele Tauchbasen hier helfen dabei das örtliche Riff sauberzuhalten – wirkliche Überfischung und Netze, welche die Korallen zerstören, dürfen hier nicht eingesetzt werden. Ich bin echt gespannt auf das Tauchen hier morgen.
Auf dem Weg zum Restaurant „Ocean 2“, welches Fiona empfohlen hat, werde ich von einem Typen angelabert, der mir wohl Gras verkaufen will – „Smoking? Smoking? „ – Ja, es gibt keine Polizei auf den Gilis, und verschiedene Drogen scheinen geduldet zu werden…*
Nach dem Abendessen genießen wir noch ein wenig die Musik vom „Sama-Sama“, der Reggae-Bar (unbedingt besuchen!) neben Manta Dive und gehen relativ früh ins Bett.
* Ps: Was Indonesien und Bali generell angeht: „Magic Mushrooms“ waren bis 2014 halb-legal und wurden selbst in Kuta offen verkauft. Inzwischen haben sie den selben Status von „leichten Drogen“ wie Marihuana z.B. und der Besitz wird mit 4-12 Jahren Gefängnis bestraft. „Magic Shrooms“ werden aber auf den Gilis fast überall angeboten. Und in jeglicher Art. Shakes (Eis/Melone/Ananas/Coca-Cola/…), Pancakes, Cocktails, Pizzas… Angeblich sollten die Dinger hier sogar auf der Insel wachsen…