Legian –
Gnah… viel zu früh „von Gedudel“ geweckt worden. Eine Dauer-Glockenspiel Musikschleife kommt vom Hotelflur aus. Ich schaue aus nem winzigen Fenster: Zwischen all den Dächern ragt eine Art kleiner Tempel auf einem Dach heraus – ein privater Haustempel wohl…
Wir laufen zur Frühstückshalle hinunter und bedienen uns am Buffet. Während Elke nach ner Unterkunft in Ubud schauen will, mache ich mich auf dem Weg, einen Elektronikladen zu finden… Das gestaltet sich schwieriger als gedacht. Tattooläden, Massagesalons, Surferläden… das alles gibt es in Massen hier. Ich frage mich zwar irgendwie durch, aber wirklich weiter komm ich nicht. Immerhin bekomm ich in nem Surfer Shop nen Surfer Blessing mit Jasminblütenöl – kann nicht schaden Inzwischen bin ich schon in einigen Läden gewesen, und habe mich recht weit von der Hotelmeile entfernt…
Hier hinten sieht die Gegend allerdings schöner und untouristischer aus. Mit einem Taxi lasse ich mich zu einer Riesenmall fahren. Endlich ein Elektronikladen! Nun denn… kaufen wir uns was halbwegs anständiges. Interessanterweise ist die gekaufte Kamera hier um einiges günstiger als daheim. Mit dem Mall-Hotel-Shuttle, welches bei allen größeren Hotels hält, gehts zurück – recht günstig (20000 IDR (1.39 USD)) sogar und man sieht die Hotelgend. Jep. Touristischer gehts wohl nur in Vegas. Zurück im Grandmas buchen wir ein Homestay in Ubud und organisieren uns ein Taxi dorthin 220000 IDR (15.26 USD). Auch bei längeren Strecken kann man wohl grob mit 5000 IDR (0.35 USD) / km – 7000 IDR (0.49 USD) / km rechnen (vorher Preis ausmachen!) Die tolle Landschaft auf den Weg nach Ubud macht die Rennerei heute morgen irgendwie wieder wett.
Ubud –
Wir fahren an Ubuds Monkey Forest vorbei weil die direktere Straße gesperrt ist und sehen schon einige Affen zwischen Wald und Häusern auf Stromleitungen entlangturnen. Bei Gasti Homestay dann die Nachricht: Alle Zimmer belegt, ein Gast wurde kurzfristig krank und muss noch eine Nacht bleiben. Aber da anscheinend jeder hier jeden kennt, wird uns ein Zimmer bei Ekas Homestay zum gleichen Preis angeboten. Hier sehen sich Tempeleingänge und normale Hauseingänge sehr ähnlich. Ekas Homestay ist recht malerisch. Ein großer Garten, welcher um den Haustempel gebaut wurde. Die Hauseinheiten befinden sich freistehend auf dem Grundstück. An das spartanische Bad muss man sich gewöhnen, aber ansonsten finde ich die Unterkunft hier toll. Abendessen gibt es im Lada Warung. Keine Ahnung warum das auf TripAdvisor so gelobt wird… Das Essen ist eher „okay“, jedoch auf die Portion gesehen doch recht teuer. Dafür bin ich auf den Geschmack von Jackfruit gekommen, gerade auch als Saft.
Wir drehen eine Runde und beschließen spontan, den heute stattfindenden Keçak Tanz anzuschauen. Manche dieser Tänze hier werden von ausgebildeten Tänzern vorgeführt, andere von Laien. Wie ich mitbekommen habe, ist diese Aufführung hier von der örtlichen Community – beeindruckt aber nicht weniger deshalb! Die Aufführung ähnelt in ihrer Weise einem Acapella-Gesang mit tranceartigen Bewegungen der Sänger. Die Hauptdarsteller Schlüpfen u.a. in die Rollen von Hanoman, dem Affengeneral und dem Prinzen Rama – ein Teil der Ramayana-Sage wird erzählt* . Der Heimweg ist kurz, schließlich befindet sich der Tempel in dem die Aufführung war nichtmal 100m vom Homestay.
*Nach schlaumachen durch Google scheint dieser Tanz gar nicht mal so „alt“ zu sein: Walter Spies, ein Deutscher der wegen dem Nazi-Regime nach Indonesien floh, arbeitete zusammen mit Wayan Limbak, einem Indonesischen Tänzer, und erschuf aus dem traditionellen Sanghyang Exorzismus Ritual und Teilen der Ramayana-Sage diesen Tanz in den 30er Jahren.