Ubud –
Scheiss Gockel um 4 Uhr früh welche im Kanon krähen ! Es sind noch 2 Stunden bis Sonnenaufgang ihr Drecksviecher. Chillt mal. Immerhin ist das Zimmer hier kühler als die in Legian. Meinen Hals gehts auch ohne Aircondition besser. Ne Erkältung in diesem Tauchparadies kann ich echt grad nicht brauchen.
Zum Frühstück gibt es ultraleckere Banana Pancakes. Ekas Mann wirkt für Leute aus dem Westen sehr neugierig – gerade durch die vielen Fragen über unsere Tagespläne. Man darf das aber nicht missverstehen: Gerade auf Bali will man gerne wissen, mit was für eine Person man es zu tun hat, man versucht, eine Verbindung aufzubauen, auch wenn es nur für die Dauer de Aufenthaltes ist. Zum einen Teil sind dann auch Fragen über die Pläne einfache Hilfe, zum anderen hat man die Chance auf ein Nebengeschäft. Jeder scheint hier anscheinend jeden zu kennen und es werden gerne Leute vermittelt – und das nichtmal unbedingt für ein Honorar. Wenn überhaupt wird man über einen „Mittelsmann“ 10000 IDR (0.69 USD) mehr zahlen. Ist nicht die Welt, und erspart einem ewiges Gesuche in der Hitze nach „dem günstigsten Anbieter“.
Bei der Tourist-Info an der Ecke zum Palast, machen ne Buchung für morgen (eher ne Art privater Fahrer zu verschiedenen Orten) und besuchen daraufhin den Palast. Zu unserem Glück wird es in den nächsten Tagen einen Feiertag geben, zu dem auch Mitglieder des Königshauses anwesend sein werden. Aus diesem Anlass sind Teile des Palastes zugänglich, welche normalerweise der Öffentlichkeit verschlossen sind.
Am Tempel in der Hanoman Street kaufen wir uns Karten für den typisch-traditionellen Lelong Barong Tanz – in dem das Zusammenspiel von Gut und Böse thematisiert wird.
Mittagessen gibts in einem nahegelegenen Warung. Ich habe es mir inzwischen zur Aufgabe gemacht, eine bessere Zubereitung von Nasi Campur als die im Warung in Legian zu finden. Das hier ist auch sehr gut, aber irgendwie bleibe ich bei meinem Favoriten. Das coole Ambiente muss man hier aber trotzdem erwähnen: Sehr rustikal mit Blick in die Küche. Und nicht nur wir schauen ab und an rein, sondern auch die Frau mittleren Alters, welche hier wohl der Boss ist. Alle Geldscheine wandern durch ihre Hände, sie allein bedient die Kasse und macht dem Küchenpersonal Feuer unter dem Hintern (u.a. ihre faulenzenden Söhne). „Don’t mess with Mama, cause Mama is the Boss!“
Wir laufen die recht malerischen Marktstrassen zum Homestay zurück und machen nen Halt bei nem ATM. Crazy. Wo die Häuser hier nicht klimatisiert sind, werden die telefonzellengroßen Glascontainer mit einem ATM drin auf Gefrierschranktemperatur gekühlt. Gefühlte -15°C auf <1m2 während man draussen sicher Spiegeleier auf dem Aspalt braten könnte. Ekas Mann hatte schon etwas erwähnt, dass man bei ihm auch Roller ausleihen könnte – naja, nicht direkt, aber bei seinem Bruder um die Ecke. Die ganze Familie scheint die Strasse runter zu leben und ihre Geschäfte zu haben (auch die Oma, welche eine Wäscherei betreibt).
Recht unkompliziert also nen Roller für nen halben Tag geliehen und mal nördlich Richtung Reisfelder an der bekannten Strasse Jalan Kajeng (Signature Street – Jeder, der zur Erhaltung der Straße mit einer Spende beiträgt, darf sich auf einer Platte verewigen. Balis Walk of Fame) aus Ubud raus. Der Feld- und Wanderweg kann ab einen gewissen Punkt jedoch nur zu Fuß weitergegangen werden, also wechseln wir wieder auf die Landstrasse und fahren recht Ziellos von einem Dörfchen zum nächsten. Mehr per Zufall finden wir die Hütte welche ein Drehort im Film „Eat Pray Love“ war.
Da es doch langsam anfängt dunkel zu werden, drehen wir um und machen uns auf den Weg zurück. Obwohl wir bei unseren Autofahren sehr oft Benzinflaschen-Verkäufstände am Strassenrand gesehen haben, finden wir erst mit Ankunft in Ubud eine richtige Tankstelle zum Tanken. Das Warung von heute ist recht überfüllt, also essen wir Bali Satay in einem kleineren Warung die Strasse runter und beeilen uns danach zur Lelong Barong Aufführung zu kommen.