Yogyakarta –
Heute steht der Besuch des UNESCO Weltkulturerbes Prambanan an. Aber vorher: Schlimme Hustenanfälle und ne Rotznase. Mist, ich habs kurz vor Schluss geschafft, mich dank Aircondition zu erkälten . Nachdem ich mich halbwegs beruhigt habe, laufen wir runter zum Essensaal. Ein riesiges Frühstücksbuffet erwartet uns. Mal was anderes . Blueberries scheinen hier echt in zu sein – egal ob als Marmelade, Joghurt oder in Pancakes. Merkwürdig, aber lecker.
Sultanspalast von Yogyakarta
Nachdem wir uns für den Tag gestärkt haben, laufen wir wie gestern wieder die Hauptstraße zum Sultanspalast hinunter und entscheiden uns, mal hineinzugehen. An für sich kann man ihn wenn man sich in Yogyakarta befindet mal besuchen, aber es ist kein wirkliches „Must-do“. Im Vorhof befinden sich einige Gebäude mit ausgestellten traditionellen Gewändern und Uniformen aus dem 19ten Jahrhundert und diverse Gemälde und Fotos. Er wirkt ein wenig wie ein kleines Museum. In den Innenbereich scheint man nicht zu dürfen: Ein riesiges Tor ist durch ein Holzriegel gesichert. „Nein, den Riegel beiseite zu schieben und hineinzugehen ist keine gute Idee. Vielleicht wird man als Menschenopfer im Prambanan ohne Wasser ausgesetzt oder so…“ . Java fühlt sich tatsächlich viel wärmer an als Bali. Kaum 15 Minuten draußen und das T-Shirt ist durchgeschwitzt. Kein Wunder dass kein Einheimischer zu laufen scheint – alle fahren mit Roller und Auto von A nach B und entsprechend sind alle Bürgersteige zugestellt.
Wieder draussen nehmen wir den Trans Yogja Bus (Linie 1 A), der uns für gerademal 3000 IDR (0.21 USD) vor den Eingang der Ruinen von Prambanan bringen soll. Auf dem Weg dahin fällt auf: Die Zufahrt zur Schnellstraße ist ein Flaschenhals, es geht nur im Schneckentempo vorwärts. Ob man sich einen Roller ausleiht oder nun ein Taxi nimmt, schneller kommt man nicht an.
Prambanan –
Die Endhaltestelle ist auch schon vor dem Tempelgelände. Ein wenig muss ja schon grinsen, als wir beim Aussteigen von einer Gruppe Rikscha-Fahrer umringt werden, die uns zum Tempeleingang fahren wollen. Der ist doch in Sichtweite! Am Eingang gibt es zwei verschiedene Schalter: Einen für Einheimische und einen für Touristen. Die Preise für Einheimische sind nur ein Bruchteil derer für Touristen, aber auf das Einkommen jeweils herruntergerechnet ist das auch irgendwie fair. Wir hatten schon mitbekommen, dass es ein Kombiticket für Prambanan/Borobudur gibt, welches günstiger ist, auf dass man die Kassierer jedoch ansprechen muss (es ist nirgendwo ausgeschrieben). Das Kombiticket kostet 350000 IDR (24.28 USD) oder 30 USD – es macht Sinn, in Rupiah zu zahlen .
Das Ausleihen eines Sarongs ist im Preis inbegriffen, doch wir haben unsere gekauften dabei, welches uns später einen Vorteil verschaffen soll. Das Tempelareal selbst ist riesig. Wahrscheinlich sogar größer als das in Besakih. Da es im Jahr 2006 ein Erdbeben gab, sind viele Bauten wieder in der Restaurierungsphase, gerade die kleineren Tempel im Norden und der größte Tempel in der Mitte, was jedoch nicht bedeuten soll, dass der Besuch nicht lohnt. Doch persönlich muss ich sagen, dass mich die Tempel in Bali (ausgenommen Besakih) persönlich mehr beeindruckt haben. Vielleicht auch deshalb, weil diese sich z.T. mehr in der Natur befunden haben und auch weniger eine „Touristenattraktion“ waren – sie wurden ja aktiv genutzt.
Wir bleiben recht lange im Hauptareal und lassen uns Zeit – Da man auch in verschiedene Tempel hineinkann (die Haupttempel sind alle einer Haupt-Hindu-Gottheit gewidmet) kann man ein wenig der Hitze entfliehen. Dabei habe ich Zeit mich ein wenig umzuschauen – ein wenig verärgert bin über die Handhabung der Security mit den respektlosen Touristen schon: Es gibt viele Schilder die das Hinaufsteigen auf Steinen oder das Anfassen von Reliefs verbieten. Nur halten sich nicht viele daran, und die Security scheint es auch nicht zu stören. Ja, wir sind in einem islamischen Land, buddistische oder hindu Tempel mögen weniger „wichtig“ sein im vergleich zu Bali. Aber wir sprechen hier von nem Weltkulturerbe…
Da wir unsere eigenen Sarongs an haben, können wir bis zum Sonnenuntergang bleiben, denn die Leih-Sarongs werden früher eingesammelt, so dass Besucher das Areal vor der regulären Schließungszeit verlassen müssen. Langsam machen wir uns auf dem Weg zum Ausgang… und werden doch von der Fülle der Souvenirartikel hier überrascht: Das ist kein „Giftshop“ mehr, sondern ein ganzes Labyrinth aus Souvenirläden.
Uff, ich bin froh, da durch zu sein. Das hat sich fast wie ein kleines Dörfchen angefühlt, komplett nur mit kleinen Lädchen. Mit dem selben Bus wie bei der Herfahrt geht es wieder nach Yogyakarta zurück.