Ubud –
Wir machen nen Halt beim Markt um Snacks für den Tag heute zu kaufen: Die kleinen, sehr süssen Bananen sind ne gute Idee – dazu bekomme ich ne Frucht zum Probieren mit dazu angeboten (stellt sich als Mangosteen herraus) – Lecker. Von denen kaufe ich auch gleich noch 3 Stück.
Wie es aussieht, haben wir heut ne private Tour, da niemand sonst mitkommt. Mit unserem Guide fahren wir zunächst in einem kleinen Kleiderladen um nen Sarong für jeden zu kaufen. Macht auch Sinn, da Leihgebühren in den meisten Tempeln übertrieben teuer sind. Im Preis aufwärts scheint es keine Grenzen zu geben. Wir machen einen kleinen Stop auf der Weiterfahrt nach Gunung Kawi an den terassenförmig angelegten Reisfeldern von Tegalalang. Eine sehr schöne Aussicht .
Gunung Kawi –
Wow. Ich hätte mir das alles hier viel viel touristischer vorgestellt. Vielleicht sehen wir tatsächlich nur ausschließlich Einheimische, weil wir so früh unterwegs sind? Gerade sehr viele Jugendliche sind unterwegs, in recht schicker traditioneller Kleidung. Als ich die Treppen zum Tempel hinunterlaufe, fällt mir eine Gruppe Jungs ins Auge, welche gerne in ihrer traditionellen Tracht für mich posieren. Dank Sprachbarriere kann ich nicht sicher sein, aber ich vermute mal, heute ist ein Feiertag.
Auch unten am Tempel sehe ich sehr viele Jugendliche und junge Pärchen in feierlichen Gewändern, welche zum Beten gekommen sind, oder die Natur um den Tempel zu genießen. Ich bin jedenfalls sehr angenehm überrascht. Nach dem Besuch von Tanah Lot und Uluwatu hätte ich gedacht, dass das hier wieder eine Touristenattraktion ist, aber dem ist nicht so. Obwohl alle Tempel auf Bali heilige Stätten sind, welche auch genutzt werden und denen man als Ausländer den nötigen Respekt bringen sollte, scheinen nicht alle Tempel gleichermaßen von nicht-Einheimischen besucht zu werden.
Tirta Empul –
Ok, heute ist definitiv ein Feiertag! Der Tempel hier ist viel besser besucht – jedoch auch hier: Fast nur von einheimischen Jugendlichen. Die Leute halten sich in kleinen Grüppchen auf, einige Jungs hier… einige Mädchengruppen dort… die Pärchen unter sich… und ab und an sieht man auch einige Erwachsene – Eltern und… vielleicht auch Lehrer ( ? ) . Manche Gruppen ähneln Schulklassen. Der Tempel hier ist ein „Wassertempel“, aus einer Bergquelle wird ein Becken gespeist, welches wiederum durch Wasserspeier ein kleineres Becken mit Wasser versorgt, in dem sich Besucher spirituell und körperlich reinigen. Vorher erhalten die Gläubigen in einem Gruppengebet den Segen eines Priesters in einem anderen Raum. Dabei scheinen Jasminblüten eine wichtige Rolle zu spielen, da ich sehr viele auf den Boden verstreut sehe – und der Jasminduft in der Luft dominant ist. Es herrscht eine sehr angenehme Atmosphäre . Obwohl alle sehr feierliche Gewänder an haben, wirkt es nicht gezwungen, eher entspannt.
Da meine Neugier mich nicht loslässt, frage ich eine Gruppe Jungs, welche nach Oberstüflern aussehen (und schon einige Jahre Englisch in der Schule hatten) was nun der Anlass für den zahlreichen Tempelbesuch sei. Heute ist Schulanfang, und Schüler, Eltern und Lehrer besuchen die Tempel gemeinsam, um für ein erfolgreiches Schuljahr zu beten. Für die Jungs scheint das Angesprochen werden sehr willkommen zu sein – gerade um ihre Englischkenntnisse zu nutzen. Das Gespräch entwickelt sich sehr schnell in enspannten Smalltalk, in dem ich auch einige Tips zu leckeren Restaurants in Ubud erhalte.
Ulun Danu Batur –
Nach der langen Fahrt erreichen wir bei Ulun Danu Batur. Von oben hat man eine tolle Sicht auf das Tal unten. Gerade den Pfad, den die Lava damals genommen hat als der Vulkan ausgebrochen ist, kann man von hier sehr gut sehen. Höhergelegene Ebenen sind noch grün bewaldet… alles andere von Vulkangestein bedeckt. Am Tempel selbst müssen wir einen Sarong tragen, gut, dass wir einen gekauft haben. Die Leih- oder Kaufgebühren sind übertrieben hoch. Lediglich auf eine zusätzliche Schärpe wird bestanden. Na gut. Und einen „Führer“ muss man auch dabeihaben – Bezahlung freiwillig. Ein sehr schmächtiger Teenager ist unser Guide… Vielleicht ist das „Dabeihaben“ eines einheimischen Führers für Ausländer Pflicht – man könnte ja Unsinn anstellen ?
Andere indonesische Besucher dürfen alleine rumlaufen… Der Tempel selbst ist nicht wirklich besonders sehenswert – jedoch die Aussicht. So ist das aber bei geführten Touren meist… Man hat oft auch Sehenswürdigkeiten, welche uninteressanter sind, dazugemischt. Auf eigene Faust wäre ich hier jedoch sicherlich wegen der Aussicht hochgekommen. Sehr viel erklärt der Junge nicht… Wir haben eher ein wenig Smalltalk. Hmm, er meint, ich würde aussehen wie Tom Cruise… nur viel zu bärtig… War das nen Kompliment oder ne Beleidigung nun ? Es gibt hier neben dem obligatorischen Exit-through-the-giftshop noch nen alten Mann an einem der Aussichtpunkte, welcher Bilder aus Vulkangesteinfarbe verkauft… sehen ganz hübsch aus…Figuren aus der Ramayana Legende sind auch dabei.. aber als mir das vermeintliche „Vulkangestein“ in die Hand gedrückt wird, kommen mir doch Zweifel auf… der backsteingroße, poröse Stein wiegt unerwarteterweise auch soviel wie einer. Sollte Vulkangestein nicht leicht sein? Aus dem übertrieben hohen Preis wird bald ein vernünftiger und ich kaufe mir doch eins… Zwar sicherlich keine Vulkangesteinfarbe, aber es gefällt mir.
Kopi Luwak Plantage –
Auch heute besuchen wir eine Kakao- und Kaffeeplantage. Wie gesagt: Ist im Tourpaket drin, kann gut sein, oder auch nicht. Viel mehr Information wie gestern haben wir nicht bekommen, dafür gibt es von der Terasse aus eine schöne Aussicht auf Reisfelder. Red-Rice und Mangosteen-Tee kaufe ich mir aber trotzdem hier, da man auch Tee probieren kann und der extrem gut schmeckt.
Goa Gajah –
Unser letztes Ziel ist Goa Gajah, ein Tempel mit der sehr bekannten „Elephant Cave“. Die sehr entspannte, ruhige Atmosphäre gleicht sehr der bei Gunung Kawi. Ein schmaler Fußweg durch einen recht dicht bewachsenen Dschungel führt noch weiter hinauf zu anderen, kleineren Tempeln, schön angelegten Gärten mit Teichen (wie in anderen Orten auch, werden hier besonders alte Bäume mit feinen, verwobenen Wurzeln als heilig angesehen – erkennbar an dem karierten Stoff, der ihnen umgebunden ist). Ähnlich wie der Höhleneingang, sind auch hier in vielen Felsen Reliefs eingemeißelt. Wald, mit Tieren und Gesichtern verziehrte Felsen und nur Tierlaute? Irgendwie muss ich an Simon the Sorcerer denken.
Für eine kleine Spende kann man hier übrigens von einem Priester verschiedene Segen in einem ca 10-minütigen Ritual erhalten. Unter anderen für Fruchtbarkeit und guten Sex
Ubud –
Die School Ceremony scheint bei unserer Rückkehr in vollem Gange zu sein. Es wird eine Parade mit musikalischer Untermalung gehalten, welche eine ganze Weile andauert. Das Ziel ist wohl ein Tempel östlich der Jalan Kajeng Strasse.
Wir lassen den Abend mit einem Besuch des Tempels Taman Saraswati, welcher einen riesiegen Teich voller Seerosen besitzt, und einem Abendessen im Bakan Wu Rus Warung ausklingen. Leider ist die Spanferkeldelikatesse „Babi Guling“ aus und ich bestelle mir Nasi Ayam. Yum!
Auf den Heimweg sehe ich Reklame für eine Sunrise Tour auf den Mount Batur. Interessant.