Ubud –
Wir übernachten heute noch bei Ekas Homestay, haben aber für übermorgen eine Nacht im Sandat Homestay gebucht – so schön der Garten hier ist, die Drecksgockel, die einen um 4 wachkrähen gehen mir aufn Senkel.
Wir laufen recht früh zum Markt um dort auf dem Minivan für unsere Tour zu warten. Einen richtigen Guide gibt es bei den Touren vom offiziellen Tourismuszentrum nicht. Es ist eine organisierte Fahrt, mit einem Fahrer welcher dafür angeheuert wird. Mit dabei sind zwei Mädels aus den Niederlanden. Also sind wir insgesamt nur zu 4t. Der Van wird doch nicht randvoll wie befürchtet.
Sangeh Monkey Forest –
Unser erster Halt ist beim Sangeh Monkey Forest. Die zwei anderen Mädels sind von den Affen weniger begeistert und beschließen beim Auto zu bleiben. Nun denn… Im Vergleich zum Monkey Forest direkt neben Ubud, ist dieser kaum besucht. Trotzdem sind die Affen recht entspannt und und lassen sich mit Süsskartoffeln, Erdnüssen und Bananen füttern. Als Bonus wird man im Gegenzug gelaust . Die Hierarchie der Affen scheint hier gut bekannt zu sein, der Guide, der uns herumführt, aber uns sehr viel Freiraum lässt, scheint genau zu wissen, welcher Affe welchen Charakter besitzt.
Kopi Luwak Plantage –
Next Stop: Kakao und Kaffeeplantage. Ist im Tourpaket drin, kann gut sein, oder auch nicht. Hier ist es „okay“, man könnte aber auch darauf verzichten. (Vergleichsweise war die Kaffeeplantagenbesichtigung in Panama mal wirklich interessant). Hier wird der bekannte Kopi Luwak Kaffee vergestellt, indem Zibetkatzen (asian palm civet) die Kaffeefrüchte essen und die „Bohnen“ durch Enzyme in ihrem Körper den Bohnen mehr freie Aminosäuren zuführen und ein besseres Aroma verleihen. Kaffeeproben wurden uns zwar angeboten, aber einen besonderen Unterschied zum „normalen“ Kaffee habe ich nun nicht erkannt. Da muss ich nicht noch mehr für zahlen, dass der Kaffee aus dem Hinterteil einer Katze kam. Die Zibetkatzen dürften wir zwar auch sehen, jedoch sehen die kleinen waschbärartigen Pelzknäuel nicht gerade glücklich aus.
Alle in Isolationshaft und viel zu kleinen Käfigen gehalten, bei ein wenig Wasser und Schalen voller Kaffeebeeren. Die scheinen bei der Mittagshitze lieber zu dösen – außerdem sind sie nachtaktive Tiere. Leider weiß einer der Plantagenarbeiter mein Interesse für die Katzen falsch zu verstehen: Mit einem langen Stock werden 2 wachgepiekst, bevor ich abwinken kann. „Come on… let them sleep „ Ich dachte, man würde einfach die Plantage absperren und die Tiere dort frei rumlaufen lassen, aber wohl zu blauäugig von mir… Hmm… zwar gibt es unterwegs einen Kakaosamen für uns aus einer frisch aufgeschnittenen Kakaofrucht (das Fruchtfleisch in der Mitte ist creme-weiss mit einer faserig-schleimigen Konsistenz und einem Mango-ähnlichen Geschmack) als eine Art Lutschbonbon, aber das Bild der eingepferchten Katzen lässt kein gutes Gefühl im Magen, als wir die Plantage verlassen.
Ulun Danu Bratan –
Eines der Wahrzeichen Balis ist wohl dieser Tempel – schmückt er auch den 50000 IDR (3.47 USD) – Schein. Nach guten 50-60km kommen wir auch dort an – leider bei wolkigem Wetter mit ein wenig Nieselregen, dafür sind die Temperaturen angenehmer als im schwülen Ubud. Die Anlage, in der der Tempel steht ist recht groß und schön bepflanzt, allerdings auch ein wenig überlaufen – wobei sich das auch ein wenig verläuft, da sehr viele Besucher sich ein Tretboot ausleihen, um auf den See Bratan zu fahren, an dem der Tempel direkt gebaut wurde.
Unser Fahrer nennt unser nächstes Ziel: „Eating in the ricefields“… Hmm. Da wir als nächstes Jatiluwih sehen sollten, ist das wohl ein gesponsertes Restaurant ( ? ) . Ich rede mit den 2 Niederländerinnen darüber und finde, wir können doch einfach in einem x- beliebigen Warung essen, das ganze klingt einfach nach Touristenfalle. Das Essen ist in den kleinen Warungs eh besser. Leider klingt für sie das Essen in den Reisfeldern zu verlockend, also sind sie eher dagegen. Na gut…
Leider bewahrheitet sich meine Vermutung. Das Restaurant ist an der Strasse neben einer Senke auf Stelzen gebaut, auf der man eine schöne Sicht auf Reisterassen hat. Jatiluwih ist dies jedoch nicht. Was solls – jetzt habe ich eh Hunger, also setzen wir uns – wirklich was bestellen (bis auf Getränke) kann man nicht, da es anscheinend nur Buffet gibt. Für indonesische Verhältnisse sind die Preise gesalzen (175000 IDR (12.14 USD)) , aber man zahlt wohl die Aussicht mit. Leider ist das Essen dann auch im Vergleich zu allen anderen anderen Restaurants, welche wir hier besucht haben eher grottig. Irgendwie sehe ich die 2 Niederländerinnen nicht – haben die sich ganz woanders hingesetzt? Wir beeilen uns mit dem Essen und treffen unseren Fahrer und die 2 Mädels draussen. Die hatten sich der Preise wegen entschieden, nichts zu essen. Ich kann den „Are you fucking kidding me?“ Gesichtsausdruck nicht unterdrücken.
Unser Fahrer drängt zur Eile, da wir es vor Sonnenuntergang zu Tanah Lot schaffen sollen. „Tanah Lot? Ich dachte als nächstes besuchen wir Jatiluwih?“. „This was Jatiluwih! Next is Tanah Lot.“… und der Tag fing so schön entspannt an mit den Affen… jetzt bin ich angepisst. Nach etwas Hickhack, bei dem ich mich wirklich versucht hab, freundlich zu verhalten, kommt von seiner Seite, dass wir nach Jatiluwih könnten, aber dann wären wir für Tanah Lot zu spät. Da die Mädels auch lieber Jatiluwih sehen wollen und sie Morgen eh wieder in Kuta sind (von dort aus ist es einfach zum Tempel zu kommen), fahren wir nun stattdessen wirklich zu den berühmten Reisterassen. „Me happy when you happy“. Right.
Jatiluwih –
Das (berechtigte) Rumgenöle ist es wert. Ja, man kann auf Bali einige Reisterassen sehen, aber Jatiluwih ist nicht ohne Grund Weltkulturerbe. Grüne Felder bis zum Horizont. Wahnsinn. Der Himmel verdunkelt sich ein wenig, aber wir wollen trotzdem eine kleine Runde laufen. Unterwegs fällt ein wenig Regen, aber der Himmel klart schnell wieder auf und die Sonne kommt raus. Wieder beim Minivan sind wir schon wieder trocken.
Abends geben wir unsere Wäsche noch zum waschen ab – und können die morgen früh schon wieder abholen. Die sind fix.
Obwohl es sicherlich angenehm und entspannt ist, sich zu den Orten fahren zu lassen, ist wohl nen Roller auszuleihen, und alles auf eigene Faust zu besuchen besser…