Tulum –
Es hat gestern fast jede Stunde für 5-10min einen kurzen, aber sehr heftigen Regenschauer gehabt. Ziemlich irre und bissel beunruhigend – ich hoffe mal, es bleibt nicht so. Als wir aufstehen merken wir schon: Wir sind schon am ersten Abend von Mücken total zerstochen worden. Die Viecher stechen sogar so zu, dass es wehtut – und das tagsüber nun auch.
Wir entscheiden uns, erstmal durch die Stadt zu laufen. Es nieselt zwar, aber wir empfinden das eher als erfrischend. Erstmal was zu essen suchen: Wir haben ein Riesenhammerfrühstück mit Tortillas, Salsa, Jalapenos, Bohnen, Speck, Kaffee in einem Lokal an der Hauptstraße… Gestärkt, holen wir uns Geld bei einer Bank, mieten Fahrräder um zu den Ruinen von Tulum zu fahren und kaufen ne sim-Karte bei Mobilhändler. Das Guthabenaufladen muss man jedoch in Supermärken wie z.B. OXXO vornehmen. Bevor wir zur Tempelanlage radeln, holen wir noch unsere Badesachen vom Bungalow – vielleicht kann man ja bei den Ruinen am Strand schwimmen?
Der Radweg, den wir nehmen, ist voller riesiger Regenpfützen. Während der Fahrt werden die Pfützen irgendwann so tief, dass unsere Füße durchweg im Wasser sind. Ist zwar Erfrischend, aber man muss sich durch den größeren Wiederstand beim fahren mehr anstrengen. Ich hoffe mal, dass das Wetter besser wird, denn so können wir echt nicht tauchen gehen – wobei das vielleicht in den Cenoten eh egal ist. Eigentlich sollten das nur 3km bis zu den Ruinen sein… Es fühlt sich nach viel mehr an. Wir schaffen es, uns zu verfahren und sind weiter südlich als wir eigentlich wollten (Das Meer sollte eigentlich in Fahrtrichtung rechts sein). Mist .
Ein Gewitter naht – bevor wir umdrehen um die richtige Abzweigung zu nehmen, gehen wir also in ne Bar am Strand und bestellen uns Maracuja-Mojitos mit Chili. Eine interessante Kombination . Irgendwann kommt nun doch die Sonne raus und wir beeilen uns zurückzufahren. Das Wetter sollte nun so bleiben. Auf dem Weg zum Tempel überholen wir so einige Touris die zu Fuß unterwegs sind. Das Tempelgelände von Tulum wirkt jedoch sehr ruhig, die Anzahl der Leute verstreut sich und die Rasenflächen sind gepflegt, so dass man sich hinlegen und ne Pause machen kann. Eine recht entspannte Atmosphäre . Zwischen den Steinen kriechen duzende von Leguanen rum. Zum Strand runter darf man heute jedoch nicht da zu hoher Wellengang herrscht, da fällt Schwimmen heute flach.
Der Rückweg kommt mir vergleichsweise kürzer vor. Wir geben die geliehenen Fahrräder zurück und schlendern ein wenig durch die Stadt. Ich bin erstaunt von den vielen farbenfrohen Graffitis ! Da sich der Magen bald meldet, setzen wir uns in das „Caballo Blanco“. Die Bedienung ist cool drauf und versprüht gute Laune. Hier scheint es Maistortillas ganz ohne Weizen zu geben. Für Zöliakie-Kranke wie Ena ist das generell toll – im Vergleich zum Norden Mexikos, welcher USA-Einflüsse hat, wird man hier belächelt, wenn man Weizentortillas essen will .
Während wir langsam wieder Richtung Bugalow schlendern fällt uns auf, dass obwohl es einige Stände für Souvenirs gibt, man generell nie wirklich angesprochen um Etwas zu kaufen… und wenn, dann nicht wirklich aufdringlich. Es gibt so einige Handwerkerstände: „Dia de los Muertos“-Keramik-Schädel werden hier von einem älteren Mann handgefertigt und bemalt. Ich bewundere, wie einfach das bei ihm aussieht. Da steckt einiges an Arbeit drin. „Spend your money now or later? „ , grinst er. Ich entscheide mich für ein aufrichtiges „später“ (mit der Befürchtung, dass die Schädel während der Reise brechen könnten – nach Tulum zum Cenotentauchen wollen wir sovieso gegen Ende der Reise zurückkehren). Bevor wir uns ins Bett fallen lassen, buchen wir noch den Bus für Chetumal und das Wassertaxi für Caye Caulker. Die Nacht wird wiedermal recht unruhig: Die Mücken sind recht penetrant hier …