Palenque –
Eigentlich wollen wir heute zur Strasse laufen und mit dem Colectivo zum historischen Palenque weiter, aber an einigen ausgebüchsten Kühen welche sich neben einer Palme ins Gras gelegt haben fährt ein weißer Pickup aus einer Ranch-Ausfahrt. Und schon haben wir dank Adriana, der Eigentümerin der Ranch, eine Mitfahrgegenheit. Ich bin wirklich erstaunt, wie gerne Leute hier in Lateinamerika ihre Hilfe anbieten ! Bis zum historischen Palenque quatschen wir ein wenig: Nach Palenque umzuziehen war der Einfall ihres Mannes, sie mochte das nicht ganz so ruhige Cancun lieber. Ne gute Entscheidung ihres Mannes, find ich jedoch – ich stelle mir auf Cancun wirklich schlimme Ballermann-Atmosphäre vor .
Am Eingang vom historischen Teil nehmen wir für den Rest der Strecke den Colectivo und werden vor dem Eingang schon von zig (möchtegern) Guides belagert. Am offiziellen Stand sehen die Preise so aus: 1000 MXN (53.59 USD) für eine Führung im Hauptteil der Stadt (1.5h) und 2000 MXN (107.17 USD) zusammen mit dem Part im Dschungel (2,5h). Thanks, but no thanks.
Wir haben ja Tikal gesehen und wissen, dass eine gemütliche Besichtigung nicht so schnell geht. Dies bewahrheitet sich dann auch: Ganze 4 Stunden springen wir dort rum – in gemütlichem Tempo und das nur nur für dem Hauptteil des Areals. Trotz der recht frühen Uhrzeit ist es auch tatsächlich nicht gerade leer. Währenddessen sind wir den Dänen von unser Fahrt von Guatemala nach Mexiko wieder begegnet . Gleich 2 Mal – beim zweiten Mal waren wir wiedermal beim Essen. Naja – Nachos mit Erdnussbutter und Cracker mit Nutella… wieder. „You have to stop skipping breakfast!“ wird mit erhobenen Zeigefinger gesagt !
Palenque scheint ein beliebtes Ziel für Rollkoffertouries zu sein. Leider herdenweise – erst schallte es von allen Seiten in Russisch – dann Deutsch (sie sind überall!) und später sogar Griechisch. Das ist das erste Mal, dass ich eine große griechische Reisegruppe sehe…
Genug Kultur am Morgen: Zurück im Hotel geht es ab in den Pool. Dort treffen wir auch Babette, eine Niederländerin, welche im Hotel einen Job über „workaway“ hat. Ansich extrem relaxed meint sie: „Freie Unterkunft und Essen, bissel Cash, und das alles für ein bissel Helfen und mit den Leuten mal Englisch reden“ – klingt ziemlich gut. Ich hab sie sehr oft nur in der Hängematte am Pool liegen sehen. Das hätte ich damals vielleicht auch zwischen Gymnasium und Uni machen sollen.
Zu Abend gehen wir zuerst zur Mall in der Innenstadt (Die Produktauswahl fasziniert mich bei solchen Riesenmalls immer wieder. Extrem viel Süßkram !) und dann zum Restaurant gegenüber vom „Maya“ (Meerjungfrau Arielles Fischfreund ist dort Maskottchen). Somit haben wir sogar den Weg von der Mall zur Hotelzone („save-zone“ von uns getauft) in der Innenstadt überlebt. Sehr mutig von uns ! Meiner Erfahrung nach wird man mit bisschen „common sense“ nie überfallen. Außerdem – trotz der Armut Palenques – wie berichtet wird – sind die ärmsten Leute meiner Erfahrung nach die freundlichsten und großzügigsten. Als wir die Karte studieren, kommt das dänische Pärchen um die Ecke (die Welt ist halt klein), „You should eat here, the octopus is great“. Nach Meeresgetier ist mir heute nicht, aber das Essen ist trotzdem sehr gut dort.* Wieder bei El Colombre machen wir ein wenig Lightpainting am Pool bevor es ins Bett geht.
*Außerdem hab ich die beste Pina Colada ever dort getrunken – das war nicht mit Milchsahne oder Cocosmilch… Cocos-sahne?